Freitag, 17. Januar 2014

Thema "Dorfladen" der DLZ Gruppe "Nahversorgung"




In vielen ländlichen Dörfern erinnern sich die Menschen inzwischen fast wehmütig an die Zeit der Tante-Emma-Läden. Die meisten Lebensmittelgeschäfte für die Nahversorgung wurden schon vor Jahren geschlossen, als nach und nach immer mehr Discounter entstanden. Das schöne Dörfchen Elte will sich allerdings nicht
damit abfinden, dass es in dem 2300-Einwohner-Ort keine Einkaufsmöglichkeit mehr geben soll.


Heinz Schrader Mitglied des Heimatvereins kämpft bereits seit Jahren dafür einen geeigneten Standort und eine Möglichkeit zu finden um den Wunsch nach einem Dorfladen für Elte wahr werden zu lassen. Im letzten Jahr bekam er die Unterstützung der Gruppe „Nahversorgung“ des Dorf.Land.Zukunft.Projekts. Seit dem kommt die Sache immer mehr ins Rollen.


Verschiedene Dorfläden in Nachbarorten wurden in Augenschein genommen. Vor allem der Welbergener Dorfladen mit seinem Genossenschaftsprinzip überzeugte auch die Elteraner. Wer eigenes Geld in den Laden investiere, sorge schließlich auch später durch Einkäufe dafür, das Geschäft am Leben zu erhalten, argumentierte Heinz Schrader.Um sich nun noch detaillierter zu informieren lud Schrader die Welbergener Vorstandsmitglieder Josef Fislage und Ewald Brinkschmidt ins Pfarrheim Elte ein.


Fislage machte bereits gleich zu Anfang keinen Hehl aus der Tatsache, dass sich ein solcher Dorfladen nur mit viel Idealismus und Herzblut betreiben ließe. „So etwas funktioniert nur, wenn die Gemeinde damit eng verzahnt ist“, erläutert das Vorstandsmitglied und Ewald Brinkschmidt fuhr fort: „Immer mehr Menschen geht auf, dass sie selbst zur Verödung des Heimatorts beitragen, wenn sie zum Discounter brausen, weil da das Grillfleisch 20 Cent billiger ist, statt direkt vor Ort zu kaufen.“ Was die Welbergener schnell haben lernen müssen war: Das der „Tante-Emma-Laden“ mit dem kleinen, bis unters Dach mit Konserven, Putzmitteln und Weingummischnullern zugepackten Verkaufsraum - Vergangenheit bleibt, so etwas lohne sich einfach nicht mehr. „Der Dorfladen von heute muss modern und professionell laufen“, sagte Brinkschmidt; Welbergens Laden ist groß, hat schon von halb sieben in der Frühe bis 19.30 Uhr geöffnet und bietet „alles für den täglichen Bedarf“. Mit einem Wort: Er fordert die großen Billigketten selbstbewusst heraus, der Kunde soll mehr finden als nur Zigaretten und ein paar Feierabendbierchen.


Genau so etwas möchten Heinz Schrader und das Team der Nahversorgung für Elte. Das sich dass aber nicht mal eben so aus dem Boden stampfen lässt, mussten sie an diesem Abend auch erfahren. „Zuerst muss ein schlüssiges Konzept stehen, danach sind auch weiter schwere Hürden zu nehmen und erst dann kann man eine Bürgerversammlung einberufen“, gab Josef Fislage zu bedenken. Wichtig sei bereits zu Beginn ins Detail zu gehen und Gespräche mit Bänkern und Co. zu führen. Vorab eine Bürgerversammlung einzuberufen sei der falsche Weg. „Wissen Sie wie viele Fragen da auf sie zukommen? Die können Sie ohne Konzept nicht beantworten. Das sorgt für Unsicherheit bei den Elteranern und genau das sollte man vermeiden.“


Also heißt es für Schrader jetzt, erst einmal umdenken. Der Termin für die Bürgerversammlung Anfang März wird abgesagt und es werden nun Gespräche mit Banken und den zwei möglichen Vermietern (eines Ladenlokals) geführt werden müssen.


Ich bin froh das wir uns Hilfe aus Welbergen geholt haben die uns genau aufzeigen was für uns Elteraner wichtig ist, was wir beachten müssen und wie wir die Sache richtig angehen“, zog Heinz Schrader am Ende des Abends sein Resümee. krk

                                      

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