-krk- Gesellig das war Albert
Overesch schon immer. Aber mit so viel Andrang zu seinem 99.
Geburtstag hatte selbst er nicht gerechnet. Bereits am frühen
Vormittag kamen seine 9 Kinder und 12 Enkel zu Besuch und freuten
sich
mit ihm über das seltene Fest. Dann folgten Nachbarn, Pastor Pana und weitere Verwandte und Bekannte die es sich ebenfalls nicht nehmen lassen wollten dem ältesten Elteraner zu gratulieren. „So gegen 22 Uhr war ich dann auch ordentlich müde. So viel Rummel um meine Person bin ich nicht gewohnt“, berichtet der Rentner gut gelaunt.
mit ihm über das seltene Fest. Dann folgten Nachbarn, Pastor Pana und weitere Verwandte und Bekannte die es sich ebenfalls nicht nehmen lassen wollten dem ältesten Elteraner zu gratulieren. „So gegen 22 Uhr war ich dann auch ordentlich müde. So viel Rummel um meine Person bin ich nicht gewohnt“, berichtet der Rentner gut gelaunt.
Albert wuchs mit vier
Brüdern auf dem 80 Morgen großem Kötterhof seiner Eltern, an der
Elter Feldkante, auf. Eigentlich wollte er nach der Volksschule
studieren doch der 2. Weltkrieg machte ihm einen dicken Strich durch
seine Rechnung. Zuerst kam er zur Kavallerie und musste in die
Ukraine. Bei einem Granatangriff, so erzählt er, habe ihm ein
Kamerad das Leben gerettet. „Da hatte ich richtig Glück“,
erinnert sich der Elteraner. Schwer verletzt wurde er trotzdem und
kam ins Lazarett. Nach seiner Genesung wurde er zur Panzerdivision
versetzt, wo er als Bote des Kommandeurs ständig mit dem Motorrad
unterwegs war. Kurz vor Kriegsende hatte Overesch dann mit seinem
Krad einen Zusammenprall mit einem T-34. Ein russischer Panzer, der
zu Alberts Glück einen Kettenschutz trug. Denn als er mit seinem
Vehikel ins Schleudern kam schlidderte er genau in diesen hinein.
„Sonst hätte ich bestimmt nicht überlebt“, so der
Kriegsveteran. Allerdings zog er sich dabei schwerste
Kopfverletzungen zu und verlor fast sein Augenlicht. Die englische
Gefangenschaft überstand der unerschütterliche Optimist, der auch
in dunkelsten Zeiten immer an ein Licht der Hoffnung glaubt,
unbeschadet und konnte nach Kriegsende endlich in die Heimat
zurückkehren.
1954 heiratete er seine
Frau Elisabeth. Zusammen bekamen sie 9 Kinder darunter auch ein
Zwillingspaar. Unermüdlich war er von früh bis spät unterwegs und
engagierte sich ehrenamtlich in vielen Vereinen. Doch vor allem der
Karneval hatte es ihm angetan. Er gründete den Karnevalsverein KES
(Karneval Elte Süd) der heutigen KGE (Karnevalsgesellschaft Elte)
und hob die Karnevalszeitung aus der Taufe. „Die erste Zeitung
hatte vier Seiten die hab ich alle mit zwei Fingern auf der
Schreibmaschine getippt“ erinnert sich Overesch schmunzelnd. Er
kümmerte sich um Sponsoren und sammelte sämtliche Anekdoten die in
dem beschaulichen Dörfchen so passierten. Bereits im nächsten Jahr
bestand die Zeitung aus 30 Seiten und brachte einen Erlös von 1000
DM. Büttenredner war er selbstverständlich auch und als er 1979
Karnevalsprinz wurde, übernahmen seine Zwillinge Maria und Elisabeth
die Funktion der Tanzmariechen. Und einmal damit angefangen hatte der
Verein bereits in nächsten Jahr seine eigene Tanzgarde.
Inzwischen hört und
sieht Alber immer schlechter und hat sich deshalb aus dem
Vereinsleben zurück gezogen. Doch für ihn ist das kein Grund
Trübsal zu blasen. Er hält sich mit Frühsport fit, nimmt
regelmäßig an der Aktion „Verreisen ohne Koffer“ und am
Seniorencafe in Elte teil. Wie topfit Albert für sein Alter ist,
beweist die Tatsache, dass er regelmäßig auf einen Stuhl steigt um
seine Wohnzimmeruhr aufzuziehen. Und auf die Frage nach dem Geheimnis
seines hohen Alters antwortet er verschmitzt: „Man darf das Luft
holen nicht vergessen!“
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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