Donnerstag, 6. August 2015

Elter Nacht der Museen


-krk- Besucher kamen von überall her, um am Samstagabend Rheines 10. Nacht der Museen zu erleben. Auch die drei teilnehmenden Kultureinrichtungen in Elte profitierten von dem Ansturm. Von 19 Uhr bis Mitternacht waren die
Kirche, Fendesacks Scheune und der Fachwerkhof Pöpping geöffnet. Und schon früh drängten sich die vielen Besucher durch die Ausstellungen und es bildeten sich lange Schlangen.


So auch an „Fendesacks Scheune“ die von Michael Glasmeyer schon vor Jahren angemietet wurde, und wo die Menschen sich ein Bild von den vergangenen Jahrhunderten machen konnten. Unterstützung hatte Glasmeyer vom „Freundeskreis Pater Vincent“, dessen Mitglieder ihm beim Besucherempfang halfen. 


Den seltenen Einblick in das Privatmuseeum des Versicherungskaufmanns wollten sich weder die vielen auswärtigen Besucher, noch zahlreiche Elteraner entgehen lassen. „Obwohl ich Elteranerin bin, habe ich ich die Scheune von Michael, von innen, noch nie gesehen, unglaublich was es hier zu bestaunen gibt“, sagte Gabi Scheipermeier begeistert. Wo einst Pferde in ihren Boxen standen, waren nun die unterschiedlichsten und fast in Vergessenheit geratenen Werkzeuge aus verschiedenen Zeitepochen zu finden. Auf sehr großes Interesse stieß auch das Kunsthandwerk und die vielen Sammelgegenstände aus aller Welt, die Glasmeyer in über 30 Jahren zusammengetragen hat. 


Und natürlich hätte Michael Glasmeyer zu jedem einzelnen Stück ein Annekdötchen zum Besten geben können, doch hätte das sicherlich den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung gesprengt. So begnügte sich der Elteraner auf nur einzelne Geschichten und machte gerade damit Lust auf mehr. So sagte eine Besucherin aus Emsdetten: „Ich könnte die ganze Nacht hier bleiben und zuhören, das ist total spannend!“ 


Von Fendesacks Scheune führte der Weg zur Kirche, vorbei am Gemeindezentrum wo die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. zusammen mit dem Heimatverein noch einmal die „Höfe-Ausstellung“ aufgebaut hatte. An einer Wäscheleine flatterten zahlreiche Fotos von den Elter Bauernhöfen im Wind. Hier standen überraschender Weise nicht nur Elteraner sondern auch viele Auswärtige und unterhielten sich gemeinsam über vergangene Zeiten.

In der St. Ludgeruskirche übernahm Helmut Kellers dann die Führung durch das Kirchenschiff und erzählte den Besuchern die Entstehungsgeschichte der im 16. Jahrhundert erbauten Kirche. Die besondere Kostbarkeit dieser kleinen Dorfkirche, sind die beiden Altäre. Der kleine Passionsaltar von Bildhauer Bernd Meyering und der Hauptaltar der in der fürstbischöflichen Werkstatt in Münsster/Coesfeld und in der Barockzeit entstand, werden auch heute noch genutzt.


Besonderer Blickpunkt am Hauptaltar ist ein Drehtabanakel mit drei Nischen, den Kellers immer wieder gerne aufschloss und präsentierte. Auch die prächtigen Chormäntel und Messgewänder zogen sämtliche Blicke auf sich. 


Weniger auffällig, dafür jedoch umso interessanter, waren die kleinen Kännchen, Glöckchen und ein hölzener Gegenstand die auf einem Tisch neben dem Altar gezeigt wurden. „Das sind Messkännchen die früher zur Krankensalbung mitgenommen wurden“, erklärt Kellers und erläutert auch gleich den Gebrauch des Holzgegenstandes: „Das ist eine Klapper die wurde am Karfreitag als Glockenersatz benutzt.“ 


Auf dem Fachwerkhof Pöpping drängten sich nicht nur die schmucken kleinen Fachwerkhäuschen sondern auch die vielen Schaulustigen immer wieder um das lang gestreckte Haupthaus. Amalia Pöpping führte die Besucher über den gesamten Hof und gab humorvolle Einblicke in die Hofgeschichte. Vor allem der Speicher mit der Sammlung von historischen Handarbeiten, das barocke Backhaus, in dem auch heute noch leckeres Brot gebackenen wird, aber auch die idyllische Wassermühle waren hier besonders sehenswert. Bei hereinbrechender Dunkelheit im Schein der Hofbeleuchtung lud die romantische Atmosphäre und die laue Sommernacht dann zum Verweilen und Plaudern über das Gesehene ein. 

 


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