Montag, 31. August 2015

Marlies Gericks - die Coco Chanel für Reitermode


-krk- Das die deutschen Weltmeister Marvin Heinze, Johanna Tryggvason, Lucie Maxheimer und Helmut Bramesfeld bei der Islandpferde-Weltmeisterschaft in Dänemark eine so gute Figur machten, verdanken sie vor allem Marlies Gericks. Vom
Design bis zum fertigen Jackett schneiderte sie ihnen und ihren Teamkollegen alles passgenau auf den Leib.

Als Marlies Gericks 1996 an einen Reitkurs teilnahm entdeckte sie ihre Liebe zu Pferden. Sie war so begeistert das sie sich schon nach kürzester Zeit ein eigenes Pferd zulegte. „Und das obwohl ich weder Stall noch Weide hatte“, erzählt die Pferdeliebhaberin lachend. Schnell musste Unterstand und Weidemöglichkeit für das American Saddle Horse „Maissy“gefunden werden. Doch es dauerte wiederum nicht lange, da sattelte sie auf Islandpferde um. Schon bald nannte sie 15 Pferde ihr Eigen, darunter das Fohlen „Balduér von Sonnenreiter“ das bei der Islandpferde Weltmeisterschaft in Berlin mitlief. Bereits damals fiel ihr auf, dass die Reitkleidung modisch absolut nicht auf der Höhe der Zeit war. Weite Schnitte und dunkle Farben dominierten auf den Kleiderstangen. „Schon so manche Frau wird in der Umkleidekabine genauso leise geflucht haben wie ich, weil keine Hose richtig sitzt. Bei mir waren alle einfach immer zu kurz“, klagt die fast 1,80 Meter große Frau.


Aus diesem Grund entwarf die Bekleidungstechnikerin und Modedesignerin im Jahr 2000, in ihrem Atelier in Elte, ihre erste eigene Kollektion, die sich durch figurnahe und modische Schnitte bei gleichzeitig hoher Funktionalität auszeichnete. Wie gemacht für das Reiten in freier Natur. „Ich wollte schon immer eine eigene Kollektion, wusste aber irgendwie nie so genau in welchem Bereich. Und jetzt hatte ich endlich die passende Marktlücke entdeckt“, freut sich Gericks. Den Namen „Sonnenreiter“ als Marke ihres Schnittateliers „elta nova“ und ihr Markenzeichen, einem Reiter auf einem Pferd, leitete die Unternehmerin übrigens von einer Wikingerrune ab, das den Gott Odin und sein Pferd Sleipnir zeigt.


Überzeugt von der Qualität ihrer maßgefertigten Jacketts, und Poloshirts, Reithosen sogar Fracks legte Marlies Gericks ihre ganze Energie in das neue Projekt. Und schon nach kurzer Zeit sorgte die Kollektion unter den Reitern, für große Begeisterung und bescherte dem Unternehmen zahlreiche Anfragen. Zunächst wurde die Reitermode über Direktverkäufen bei Messen und Wettbewerben für Islandpferde vertrieben. Doch das modische Auftreten der Islandpferdereiter blieb nicht lange unbemerkt und so konnte sich „Sonnenreiter“ bei allen Pferdebegeisterten etablieren. Mittlerweile entsteht neben der Standardkollektion zweimal im Jahr eine aktuelle, saisonal bezogene Modelinie.
Vivien Schockemöhle, Tochter des Springreiters Paul Schockemöhle konnte exklusiv als Katalogmodel für das Unternehmen gewonnen werden. Außerdem wird die 48-Jährige von ihren beiden Töchtern unterstützt, die sich ebenfalls gern als Katalogmodell, zur Verfügung stellen.


Aktuell arbeitet die Elteranerin an ihrem neuen Label „Sonnenläufer“ wo es um nachhaltige Sportbekleidung geht. „Wir sind fast fertig und gehen in etwa drei Wochen mit unseren Produkten online“, erzählt sie begeistert und betont: „ Mir ist es sehr wichtig, dass die verwendeten Textilien schadstofffrei sind und die von mir designte Kleidung nicht in einem Billiglohnland hergestellt wird. Schließlich trage auch ich ein Stück Verantwortung für unsere Umwelt.“ Und so werden ihre Produkte in Deutschland gefertigt und die Stoffe stammen von einer Weberei in Italien. Die Besonderheit an den Shirts und Hosen ist die antibakterielle Beschichtung der Textilien die eine keimtötende Wirkung entfaltet und so unangenehme Gerüche vermeidet.
Durch die individuellen Maßanfertigungen ist Marlies Gericks für Sportler so etwas wie die Coco Chanel für Reitermode. Einer der Gründe warum sie, seit 2003, alle zwei Jahre das Team der Islandpferde-Weltmeisterschaft, durch die Ausstattung mit Jacketts, Reithosen, mehreren Poloshirts und einer Teamjacke sponsert. „Das ist immer jede Menge Arbeit, schließlich wird jeder WM-Teilnehmer von mir persönlich vermessen“, berichtet die gelernte Schneiderin. Aber auch die sechs Mitarbeiter arbeiten dann jedes mal unter Hochdruck. Schließlich muss jeder Kundenwunsch berücksichtigt werden um die perfekte Passform zu erlangen.


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