-krk- Viel Interessantes
und Kurioses gab es, am Samstagabend, während Rheines 13. Nacht der
Museen, bei den drei teilnehmenden Kultureinrichtungen in Elte, zu
sehen. Von 19 Uhr bis Mitternacht waren
die St. Ludgeruskirche,
Fendesacks Scheune und auch der Fachwerkhof Pöpping geöffnet.
Bei dem eher seltenen
Einblick in das Privatmuseeum „Fendesacks Scheune“ konnten sich
die Besucher ein Bild über das Leben in den vergangenen
Jahrhunderten verschaffen. Denn wo einst Pferde in ihren Boxen
standen, waren nun die unterschiedlichsten und fast in Vergessenheit
geratenen Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel
Pferdetorfmoorschuhe, Arbeitsschlitten oder Schrapphörner aus den
verschiedensten Zeitepochen zu finden.
„Obwohl ich Elteraner bin,
habe ich ich die Scheune von Michael, von innen, noch nie gesehen,
unglaublich was es hier alls zu bestaunen gibt“, sagte Hermann
Hövels begeistert. Auf sehr großes Interesse stieß auch das
Kunsthandwerk und die vielen Sammelgegenstände aus aller Welt, die
Versicherungskaufmann Michael Glasmeyer in über 30 Jahren
zusammengetragen und in der bis unters Dach voll gestellten Scheune
untergebracht hat.
In der St. Ludgeruskirche
übernahm Helmut Kellers die Führung durch das Kirchenschiff und
erzählte den Besuchern die Entstehungsgeschichte der im 17.
Jahrhundert erbauten Kirche. Schon beim Betreten der Kirche zogen die
dort ausgestellten, prächtigen Chormäntel und Messgewänder
sämtliche Blicke auf sich. Mit zarten Goldfäden wurden solche
Paramente (liturgische Gewänder) von Nonnen, mit teils uralten und
inzwischen schon verloren gegangenen Handarbeitstechniken bestickt.
„Alles Unikate! Heutzutage wären solche Arbeiten unbezahlbar“,
erklärte Kellers stolz.
Weniger auffällig, dafür
jedoch umso interessanter, waren die kleinen Kännchen, Glöckchen
und ein hölzener Gegenstand die auf einem Tischchen neben dem Altar
gezeigt wurden. „Das sind Messkännchen für Wasser und Wein die
früher zur Krankensalbung mitgenommen wurden“, berichtet Kellers
und erläutert auch gleich den Gebrauch des Holzgegenstandes: „Die
Klapper wurde am Karfreitag von den Messdienern als Glockenersatz
benutzt.“
Eine weitere Besonderheit waren die drei alten
Kirchenbücher von 1665 bis 1809 in denen sämtliche Taufen,
Firmungen, Trauungen und auch Verstorbene eingetragen waren.
Stolz
war Keller´s auch über die Sammlung von Kirchenliedern. Darunter
auch ein plattdeutsches Lied mit dem Namen „Usse aolle Kiärk –
iähr Truer un iähr Freid“ von dessen Autor nur die Initialen J.W.
bekannt sind.
Auf dem Fachwerkhof
Pöpping drängten sich nicht nur die schmucken kleinen
Fachwerkhäuschen sondern auch die vielen Schaulustigen immer wieder
um das lang gestreckte Haupthaus.
Heinz Pöpping führte die Besucher
über den gesamten Hof und gab humorvolle Einblicke in die
Hofgeschichte. Vor allem der Speicher von Amalia Pöpping mit der
Sammlung von historischen Handarbeiten, das barocke Backhaus, in dem
auch heute noch leckeres Brot gebackenen wird, aber auch die
idyllische Wassermühle waren hier besonders sehenswert.
Bei
hereinbrechender Dunkelheit im Schein der Hofbeleuchtung lud die
romantische Atmosphäre und die laue Sommernacht dann zum Verweilen,
dem Verkosten der hoftypischen Genüsse und zum Plaudern über das
Gesehene ein.
Elte.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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