-krk-Nur sehr
selten gibt es die Möglichkeit einen Einblick in das Privatmuseum
von Michael Glasmeyer zu erhaschen. Doch zum „Kartoffel Festival“
öffnet er am kommenden Samstag und Sonntag, in der Zeit von 11 bis
18 Uhr,
die Tore der „Museumsscheune Elte“.Die alte Fendesack- Scheune lässt die Besucher in längst vergangene Zeiten und in die ländliche Geschichte eintauchen. Die Sammlung selbst spiegelt durch die vielen Exponate den Alltag des damaligen Lebens wider: Armut, harte Arbeit, Frömmigkeit, Brauchtum, Kochen und Familiensinn.
Beim Besuch der Scheune
weiß der Besucher gar nicht so recht wohin er als erstes blicken
soll, denn sowohl die Räume als auch die Wände sind übersät mit
kuriosen Exponaten aus den vergangenen Jahrhunderten. Winzige
Miniaturen liegen in Vitrinen und Setzkästen, exotische Marionetten
hängen von der Decke, afrikanische Masken und Figuren stehen
zwischen Elefanten und jeder Menge anderer Kuriositäten - und gleich
daneben sind landwirtschaftliche Maschinen und Gerätschaften
ausgestellt.
Um es den Besuchern etwas
einfacher zu machen hat Michael Glasmeyer alles schön säuberlich in
Kategorien aufgeteilt. „Dass sieht man vielleicht nicht auf den
ersten Blick aber so ist es viel einfacher“, sagt der Elteraner. So
begegnet den Besuchern zum Beispiel in Pferdestall 1 „Kunsthandwerk
aus aller Welt“, im Pferdestall 2 sind „Landwirtschaftliche
Geräte“ aufgereiht, die daran erinnern, dass vor gut hundert
Jahren, rund 85 Prozent der Elteraner in der Landwirtschaft
beschäftigt waren.
„Pferdestall Nummer 3“ hat
Feuerwehrutensilien und vor allem Schmiedewerkzeuge, darunter ein
echter Amboss (der aus der ehemaligen Elter Dorfschmiede Üffing
stammt) zu bieten und erinnert damit an ein fast ausgestorbenes
Handwerk. Auf der Tenne sind Gerätschaften aus Holz,
Pferdegeschirre, Sättel und sogar eine Kutsche zu sehen. In der
Werkstatt gibt es alles was zur Flachsverarbeitung gebraucht wurde
und im Schweinestall sind es hauptsächlich Gegenstände aus dem
Alltag, wie zum Beispiel altes Porzellan, diverse Bügeleisen,
Kaffee- und Fleischmühlen. Gleich daneben weitere
Küchengerätschaften, Behälter für Vorratshaltung,
Schlachtwerkzeuge und alles rund um das Thema Waschen und Nähen.
Auch wenn Michael
Glasmeyer nicht alle Werkzeuge und Utensilien beim Namen kennt, so
weiß er bei fast allen Dingen um deren Funktion. Allerdings gibt es
in seiner Sammlung auch zwei bis drei Gegenstände die selbst er
nicht zuordnen kann. „Diese Exponate habe ich mit einem
Fragezeichen gekennzeichnet und ich bin total gespannt, ob mir jemand
erklären kann, wofür diese Dinge benutzt wurden und wie sie
heißen“, sagt er.
In mehr als 30 Jahren hat
der ehemalige Versicherungskaufmann noch viele weitere Gerätschaften
und Maschinen, wie zum Beispiel eine Kartoffelsortiermaschine aus dem
heimischen Münsterland, aber auch eben Exponate aus fernen Ländern
zusammengetragen.
Wie viele Stücke genau ausgestellt sind, weiss er
selbst nicht. Eines hat er aber nicht mehr – Platz. Die Scheune und
der Dachboden sind bereits voll, auch sein Privathaus platzt aus
allen Nähten. Sein Geschäftsbüro das man sicherlich auch
„Zweitmuseum“ nennen könnte, blieb ebenfalls nicht vor der
Sammelleidenschaft verschont.
Doch jetzt ist Michael Glasmeyer gerade
in den verdienten Ruhestand gegangen und musste dieses schweren
Herzens auflösen. „Ich konnte zwar einiges verkaufen doch vieles
ist noch übrig“, erklärt der Rentner. Aus diesem Grund möchte er
(bei gutem Wetter) vor der Scheune, an einem kleinen Flohmarktstand,
auch einen Teil seiner Schreibmaschinen- und Matchbox Auto Sammlung
verkaufen.
„Ich hoffe auf
zahlreiche Besucher und viele interessante Gespräche“, freut sich
Michael Glasmeyer schon jetzt.
Zu finden ist die
Museumsscheune gegenüber des Gemeindezentrums. Um es den Besuchern
noch leichter zu machen, ist der Weg dorthin mit der von der
Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. zusammengetragenen
„Höfe-Ausstellung“ bebildert.
Das Kartoffel Festival
selbst hat am Samstag von 11 bis ca. 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis
ca. 19 Uhr geöffnet. Parkplätze sowohl für PKW´s als auch für
Fahrräder sind ausgeschildert.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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