Freitag, 27. September 2019

Museumsscheune Elte hat zum Kartoffel Festival geöffnet

-krk-Nur sehr selten gibt es die Möglichkeit einen Einblick in das Privatmuseum von Michael Glasmeyer zu erhaschen. Doch zum „Kartoffel Festival“ öffnet er am kommenden Samstag und Sonntag, in der Zeit von 11 bis 18 Uhr,
die Tore der „Museumsscheune Elte“.

Die alte Fendesack- Scheune lässt die Besucher in längst vergangene Zeiten und in die ländliche Geschichte eintauchen. Die Sammlung selbst spiegelt durch die vielen Exponate den Alltag des damaligen Lebens wider: Armut, harte Arbeit, Frömmigkeit, Brauchtum, Kochen und Familiensinn.
Beim Besuch der Scheune weiß der Besucher gar nicht so recht wohin er als erstes blicken soll, denn sowohl die Räume als auch die Wände sind übersät mit kuriosen Exponaten aus den vergangenen Jahrhunderten. Winzige Miniaturen liegen in Vitrinen und Setzkästen, exotische Marionetten hängen von der Decke, afrikanische Masken und Figuren stehen zwischen Elefanten und jeder Menge anderer Kuriositäten - und gleich daneben sind landwirtschaftliche Maschinen und Gerätschaften ausgestellt.
Um es den Besuchern etwas einfacher zu machen hat Michael Glasmeyer alles schön säuberlich in Kategorien aufgeteilt. „Dass sieht man vielleicht nicht auf den ersten Blick aber so ist es viel einfacher“, sagt der Elteraner. So begegnet den Besuchern zum Beispiel in Pferdestall 1 „Kunsthandwerk aus aller Welt“, im Pferdestall 2 sind „Landwirtschaftliche Geräte“ aufgereiht, die daran erinnern, dass vor gut hundert Jahren, rund 85 Prozent der Elteraner in der Landwirtschaft beschäftigt waren. 

„Pferdestall Nummer 3“ hat Feuerwehrutensilien und vor allem Schmiedewerkzeuge, darunter ein echter Amboss (der aus der ehemaligen Elter Dorfschmiede Üffing stammt) zu bieten und erinnert damit an ein fast ausgestorbenes Handwerk. Auf der Tenne sind Gerätschaften aus Holz, Pferdegeschirre, Sättel und sogar eine Kutsche zu sehen. In der Werkstatt gibt es alles was zur Flachsverarbeitung gebraucht wurde und im Schweinestall sind es hauptsächlich Gegenstände aus dem Alltag, wie zum Beispiel altes Porzellan, diverse Bügeleisen, Kaffee- und Fleischmühlen. Gleich daneben weitere Küchengerätschaften, Behälter für Vorratshaltung, Schlachtwerkzeuge und alles rund um das Thema Waschen und Nähen.

Auch wenn Michael Glasmeyer nicht alle Werkzeuge und Utensilien beim Namen kennt, so weiß er bei fast allen Dingen um deren Funktion. Allerdings gibt es in seiner Sammlung auch zwei bis drei Gegenstände die selbst er nicht zuordnen kann. „Diese Exponate habe ich mit einem Fragezeichen gekennzeichnet und ich bin total gespannt, ob mir jemand erklären kann, wofür diese Dinge benutzt wurden und wie sie heißen“, sagt er.


In mehr als 30 Jahren hat der ehemalige Versicherungskaufmann noch viele weitere Gerätschaften und Maschinen, wie zum Beispiel eine Kartoffelsortiermaschine aus dem heimischen Münsterland, aber auch eben Exponate aus fernen Ländern zusammengetragen. 


Wie viele Stücke genau ausgestellt sind, weiss er selbst nicht. Eines hat er aber nicht mehr – Platz. Die Scheune und der Dachboden sind bereits voll, auch sein Privathaus platzt aus allen Nähten. Sein Geschäftsbüro das man sicherlich auch „Zweitmuseum“ nennen könnte, blieb ebenfalls nicht vor der Sammelleidenschaft verschont.


Doch jetzt ist Michael Glasmeyer gerade in den verdienten Ruhestand gegangen und musste dieses schweren Herzens auflösen. „Ich konnte zwar einiges verkaufen doch vieles ist noch übrig“, erklärt der Rentner. Aus diesem Grund möchte er (bei gutem Wetter) vor der Scheune, an einem kleinen Flohmarktstand, auch einen Teil seiner Schreibmaschinen- und Matchbox Auto Sammlung verkaufen.
Ich hoffe auf zahlreiche Besucher und viele interessante Gespräche“, freut sich Michael Glasmeyer schon jetzt.

Zu finden ist die Museumsscheune gegenüber des Gemeindezentrums. Um es den Besuchern noch leichter zu machen, ist der Weg dorthin mit der von der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. zusammengetragenen „Höfe-Ausstellung“ bebildert.
Das Kartoffel Festival selbst hat am Samstag von 11 bis ca. 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis ca. 19 Uhr geöffnet. Parkplätze sowohl für PKW´s als auch für Fahrräder sind ausgeschildert.


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