Sonntag, 13. Oktober 2019

Reiche Beute im Pilzrevier

-krk-RHEINE-ELTE. Pilze sammeln – das ist doch uncool, oder? Von wegen! Lotta, Jula und ihr Cousin Finn, der gerade aus Usedom zu Besuch war, strahlten. Am Samstag haben sie zusammen mit Papa Winny Bernstein und Hündin Bella einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und
sind dabei durch das Unterholz der Elter Wälder gestreift. Immer auf der Suche nach dem nächsten Pilz.

Von wegen nur PC und Play Station: Kaum ein Kind sagt nein, wenn ein Ausflug in den Wald zum Pilze sammeln angesagt ist! Denn erstens schmeckt selbst Gesammeltes immer besonders gut, und zweitens ist Naturdetektiv spielen einfach spannend. Und da das Wetter der vergangenen Wochen den Pilzen in Elte einen kräftigen Schub für ihr Wachstum lieferte, machte sich die Familie auf den Weg zu einer abenteuerlichen Pilz- Pirsch.

Pilze sammeln wir immer in Körben. In Plastiktüten verderben sie schnell und in Beuteln aus Stoff oder Papier würden sie zerdrückt,“ erklärt Winny Bernstein. Außerdem brauche man ein scharfes Messer, um sie kurz über dem Boden abzuschneiden. Das schone das unterirdische Pilzgeflecht. Ganz junge und ganz alte Pilze ließen sie stehen. Die einen könnten zu leicht verwechselt werden und würden sich nicht lohnen, die anderen wären meist verwurmt.

Ganz ungefährlich ist das Pilze sammeln allerdings nicht, denn das Risiko vom Nichterkennen giftiger Pilze besteht immer. Doch Winny der das „Pilzesammeln“ vor etwa 15 Jahren von einer Kollegin lernte, stand den Kindern die ganze Zeit über zur Seite und beantwortete alle Fragen. „Es macht Spaß das Wissen an die Kinder weiterzugeben“, sagt der gelernte Koch begeistert. Und nicht nur dass, fast immer gäbe es einen giftigen Doppelgänger, die den genießbaren Pilzen zum Verwechseln ähnlich sähen, da sei es wirklich wichtig die Unterschiede zu kennen.
Wir sammeln Steinpilze und Braunkappen, die mögen wir am liebsten weil sie so nussig schmecken. Aber auch da muss man natürlich aufpassen,“ sagt der Elteraner. Oft würden beide Pilze mit dem Gemeinen Gallenröhrling, auch Bitterling genannt, verwechselt. Der sei zwar nicht wirklich giftig, dafür aber ungenießbar: Schon ein einziges Exemplar verderbe, durch seine ausgeprägte Bitterkeit, das gesamte Essen. Vor allem die jungen Exemplare des nicht essbaren Pilzes sähen dem Steinpilz zum Verwechseln ähnlich. Ein Indiz, das man es mit dem Gallenröhrling zu tun habe, sei der unangenehme Geruch.

Doch da Winny sich richtig gut auskennt, landete keines dieser ungenießbaren Exemplare zwischen die rund 6 Kilo schwere Ausbeute der Familie. Noch am gleichen Abend kochte der Familienvater daraus eine köstliche Steinpilzsuppe und ein leckeres Waldpilzragout mit frischen Gartenkräutern, deren genaue Zubereitung „Klein-Lotta“ genauestens verfolgte. Somit dürfte bereits die nächste Generation von Pilzsammlern in der Familie heranwachsen.



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