Montag, 9. August 2021

Elter Vereine gestalten Kartoffel Lehrpfad

-krk- Mitten im Dorf Elte, gleich neben dem Heimathaus, liegt der Kartoffel- und Erlebnisacker des Elter Arbeitskreises „Kartoffel- Festival“. Neuerdings endet dort auch der weit und breit einzigartige Kartoffel Lehrpfad.

Bereits im letzten Jahr hatte sich der Arbeitskreis „Kartoffel- Festival“ zu dem nicht nur die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. (DLZ) sondern auch die Ludgerusschützengilde Elte, die Sportgemeinschaft Elte (SGE) und der Freundeskreis Pater Vincent gehören, überlegt, im Dorf einen Kartoffel- Lehrpfad aufzustellen. Mit der finanziellen Unterstützung des Heimatministeriums NRW, dem Material vom Heimatverein Elte, dem Design von Graphiker Markus Overesch und den Texten von Dieter Fendesack, entstand der Lehrpfad, der jetzt aufgestellt werden konnte. Er bietet dabei viel Wissenswertes über des Deutschen liebstes „Gemüse“und spiegelt die Geschichte der Kartoffel in Elte im Wandel der Zeit wieder.

Die erste Infotafel steht bereits am Anfang des Hermannswegs, mitten im Dorf und weist auf das Kartoffel- Festival hin. Denn bereits seit 1993 findet, immer September, das Kartoffelfest in Elte statt. Was vom Heimatverein und Wirten als Verköstigungs- und landwirtschaftliche Maschinen-Ausstellungsveranstaltung begann, wuchs zu einem überregional bekannten Event mit tausenden Gästen und zunehmenden Musikfestival-Charakter. „Das jährliche Kartoffelfest ist unsere Ode an die Frucht, die uns durch gute und schlechte Zeiten ernährte“, erklärt Benrd Lunkwitz, Mitglied des Arbeitskreises und Geschäftsführer der SGE.

Die zweite Tafel ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu finden. Hier geht es um den Ursprung und die Reise der Kartoffel. Denn richtig Fuß fasste das Nachtschattengewächs in Deutschland erst, als Preußenkönig Friedrich der Große 1756, den berühmten Kartoffelbefehl erließ, der die Bauern zum Anbau der Kartoffel zwang. „Nach Elte kam die Kartoffel um 1800 aus den Niederlanden. Damit wechselte nach jahrhundertelangem Roggenanbau erstmalig die Fruchtfolge – eine Wohltat für die Böden und die Ernährung“, weiß der 1.Vorsitzende der Ludgerusschützengilde Elte, Ulrich Limbrock, zu berichten und Ulf Berge vom Freundeskreis Pater Vincent fügt hinzu: „die wenigsten Bauern und Selbstversorger konnten sich moderne Maschinen leisten, alles war reine Handarbeit“. So ist es auch auf Infotafel Drei zu lesen.

Tafel Vier dreht sich um Kartoffelferien, bei denen die Elter Schulkinder zur Ernte herangezogen wurden. Doch auch von Schädling Nummer Eins – dem Kartoffelkäfer, für dessen Einsammeln es damals sogar eine Fangprämie gab, ist die Rede.

Tafel Fünf berichtet vom „Kartoffel-Erlebnisacker“ den es seit 2020 gibt und bei dem die Elter Vereine und die Johannesschule Mesum/Elte vermitteln möchten, wie die Knolle gesetzt, gepflegt, geerntet und verarbeitet wird. „Pünktlich zum Kartoffelfestival ernten die Elter Kinder die Kartoffeln, die dann direkt an Ort und Stelle verarbeitet werden“, berichtet Andre Fendesack (DLZ). Wichtig sei ihm die gute Vernetzung des Ackers mit dem Schulgarten. Die Vision dabei: Mehr Lernorte in und mit der Natur zu schaffen, dabei den Wert der Lebensmittel schätzen zulernen, sich und seine Umwelt besser wahrzunehmen um so auch in schwierigen Zeiten, positive Kindheitserinnerungen zu schaffen und die Sozialkompetenz zu fördern. „Es gibt nichts schöneres als Kinder mit strahlenden Augen und schmutzigen Händen, Gemeinschaftsgefühl und die Wiederentdeckung dessen, was wir von der Natur geschenkt bekommen und mit eigenen Händen schaffen können“, stellt Fendesack fest.

Der 1. Vorsitzende der Bürgerinitiative, Frank Wältring, hofft auf weitere Unterstützung seitens der Elteraner, um auch gleich die nächste Idee „Elte – das Dorf der 1000 Obstbäume“ umsetzen zu können. „Zusammen mit den anderen Vereinen arbeiten wir daran, an Einfahrten und Hausgärten Obstbäume zu pflanzen“, erklärt er. Die Idee solle mit weiteren kreativen Mitmach- und Nachhaltigkeitsprojekten als auch durch die grüne Neugestaltung des Dorfplatzes verbunden werden. Eigeninitiativen wie diese würden zeigen wie lebendig, selbst gestaltend und zukunftslustig das Dorf und die Vereine seien. „Dazu gehören genau solche Projekte wie der Erlebnisacker, der Schulgarten, die Ackerschule, der Lehrpfad und weitere Aktivitäten, die da noch kommen werden“, so Wältring.


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