Montag, 13. Februar 2023

Wir sind völlig erschüttert

  1. Das Foto zeigt die in den Trümmern ihres Hauses zu Tode gekommene Natalia Shvets mit ihrem Kater Richard.


Schon drei weitere Hilfstransporte konnten wir bereits in die Ukraine schicken“, berichten die ukrainische Rechtsanwältin Aigul Eshmatova und das Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft., Karin Kühling.

Die beiden Ehrenamtlichen

organisieren schon seit einigen Monaten die Hilfstransporte die bis an die Ostfront der Ukraine fahren. Dort versorgen sie die Menschen, die in den kleinen verstreut liegenden Dörfern, noch nie einen Hilfstransport zu Gesicht bekommen haben, mit warmer Kleidung, Decken und den so dringend benötigten Lebensmitteln. Auch die Tierheime und privaten Aufnahmestellen werden beliefert.

Beim letzten Transport gab es jedoch einen schrecklichen Vorfall, der nicht nur die beiden Ehrenamtlichen völlig erschütterte. Ilja einer der Fahrer belieferte wie gewohnt ein Tierheim in Dnipro mit Futter- und Sachspenden. Nachdem er alles abgeladen hatte und sich wieder auf den Weg machte, erreichte ihn nur eine knappe Stunde später die Nachricht das eine Rakete in ein Mehrfamilienhaus in der Naberezhnaya Pobedy Street einschlug. Dort wohnte auch Natalia Shvets zusammen mit ihrem Ehemann Maksym, ihrer Tochter Anastasiya, die erst vor wenigen Monaten ihren Mann im Krieg verloren hatte, und Kater Richard. Natalia half als Tierpflegerinnen eben in dem Tierheim das Ilja gerade erst mit Spenden versorgt hatte.

Lediglich Anastsaiya überlebte diese schreckliche Tragödie. Das letzte, woran sich die junge Frau vor der Explosion erinnert, ist, dass ihre Eltern in der Küche blieben um Grubenkerzen für die ukrainischen Soldaten herzustellen und sie ins Schlafzimmer ging, um sich auszuruhen, weil sie zur Nachtschicht musste. „Ich bin gerade ins Bett gegangen, es dauerte ein paar Minuten, da gab es ein extrem starkes Rumpeln, alles war voller Rauch und Staub, ich wurde von der Tür eingeklemmt, ich kletterte irgendwie raus und merkte, dass das Zimmer weg war. Bis auf ein benachbartes Treppenhaus war von unserem Haus und dem daneben überhaupt nichts mehr übrig“, berichtet die traumatisierte Anastasiya.

Das Foto zeigt Natalia´s Tochter Anstasiya in den Trümmern ihres Hauses.

Über viele Stunden lag sie schwerverletzt in den Trümmern, im siebten Stock des fast komplett eingestürzten Gebäudes, bis die Retter an sie herankamen. Als die Helfer sie aus dem Haus bringen wollten, schrie sie sie an, dass sie sich nicht um sie, sondern um ihre Eltern kümmern sollten. Das war aber nicht möglich, da diese komplett verschüttet waren. Erst zwei Tage später wurden Natalia (die ihren Kater Richard noch im Arm hielt) und ihr Ehemann tot aus den Trümmern geborgen. Anastasiya selbst kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Das Video zeigt Anastasiya in den Trümmern ihres Hauses in Dnipro


Eigentlich denkt man der Krieg ist weit weg aber durch solch einen Augenzeugenbericht dieses furchtbaren Ereignisses, steht er direkt vor unserer Tür! Wir sind alle völlig erschüttert“, sagt Karin Kühling betroffen. Alle Ehrenamtlichen Helfer und sogar die hart gesottenen Fahrer der Hilfstransporter hätten bei dieser Nachricht geweint.

Natürlich werden auch weiterhin Spenden für die Ukraine gesammelt. „Wir werden versuchen auch den Wunsch von Natalia Shvets, ein großes Katzen- Laufrad für das Tierheim in Dnipro, für das Natalia schon angefangen hatte zu sparen, zu erfüllen.

Gesammelt wird immer Freitags in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr am Fußballplatz der Sportgemeinschaft Elte. Die Liste der benötigten Spenden finden Sie auf : elte-rheine.de

Bei Fragen wenden Sie sich an Karin Kühling Tel.: 05975 9191966


Ilja der Fahrer des Hilfstransports war nur knapp eine Stunde zuvor in dem Tierheim in Dnipro, in dem Natalia sls Ehrenamtliche arbeitete, und belieferte es mit Futterspenden.



Das Foto zeigt Natalia´s Tochter Anstasiya in den Trümmern ihres Hauses.
Natalia Shvets zusammen mit ihrem Ehemann Maksym und ihrer Tochter Anastasiya.

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