Sonntag, 1. Dezember 2013

Nachwuchs beim Spielmannszug der Ludgerus Schützengilde Elte


Es ist laut, sehr laut. Aus der kleinen Querflöte von Amelie kommen schiefe Töne und Philipp schlägt mit Wucht seine Stöcke auf die Trommeln. Geduldig und offensichtlich lärmunempfindlich erklärt die musikalische Leiterin, Yvonne Mersch, den Rhythmus. Sie will mit dem Schnuppertag, der am Sonntagabend stattfand, für Nachwuchs für den Spielmannszug der Ludgerus Schützengilde Elte sorgen.
Neben der Trommel haben die Geschwister Krüssel auch
Querflöte und Lyra im Übungsraum des Pfarrheims ausprobiert. Das Glockenspiel Lyra, das an ein Xylophon erinnert, kannten sie zuvor gar nicht.
Doch nicht nur das Instrument, sondern auch die Möglichkeiten bei einem Spielmannszug seien recht unbekannt, sagt Yvonne Mersch: „Bei uns lernt man ebenso die Noten wie in der Musikschule. Mitspieler erhalten eine musikalische Ausbildung.“ Der Vorteil am Spielmannszug: Man kann sich mehr ausprobieren.
Das machen Amelie und Philipp lautstark mit Begeisterung. Amelie hat ihr Lieblingsinstrument gefunden: die Querflöte. „Die hört sich am schönsten an“, so die Grundschülerin. Sie scheint ein Naturtalent zu sein, denn sie bekommt schon einen Ton hin – wenn auch etwas schief.
Es ist sehr schwer einen Ansatz zu finden. Am besten übt man mit einer Flasche, in die gepustet wird“, erklärt Yvonne Mersch das Spielen auf dem Instrument.
Nicht nur die musikalische Leiterin will mit dem Schnuppertag die Zukunft des Spielmannszugs sichern. „Der Nachwuchs fehlt“, räumt auch Lyraspielerin Heike van der Giet, deren gesamte Familie im Spielmannszug mitwirkt, ein. Ihre Tochter Nicole (16) spielt Querflöte und leitet auch den Flötennachwuchs an. Der 14-jährige Pascal schlägt die Trommel und unterrichtet ebenfalls. Und ihr Mann Markus schlägt das Becken oder auch die große Trommel und neuerdings sogar hin und wieder die Lyra.
Leider sind nicht alle Elteraner so aktiv wie Familie van der Giet“ erzählt Yvonne Mersch. Auch hätten sich die Interessen der Jugendlichen gewandelt. „Wir haben schon zahlreiche Kinder ausgebildet, aber viele brechen in den Teenagerjahren ab“, sagt sie.
Philipp und Amelie sind Image- und Nachwuchsprobleme egal. Sie sind einfach davon überzeugt, dabei zu bleiben. Halten sie ihr Versprechen, dann können sie schon bald bei Vorstellungen und Umzügen des Spielmannszugs mitwirken.



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