Freitag, 6. Dezember 2013

Wohnen im Alter



Was passiert mit unserem alten Pfarrhaus in Elte? „Es muss für das Gemeinwohl im Dorf erhalten bleiben“, sagt die Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“ des Dorf.Land.Zukunft.Projekts und der Kirchenvorstand in Elte. Dafür haben sie sich in den vergangenen
Monaten stark gemacht und stellten nun den lokalen Politikern erste Ideen und Skizzen für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes vor.


Thomas Schnellenberg war es zusammen mit den weiteren Mitgliedern der Projektwerkstatt gelungen Architekt Christoph Achterkamp für die Sache zu gewinnen. Die Idee: Das Gelände für Wohn- und Pflege-Ansätze älterer Menschen in Elte zu erschließen. „Uns ist wichtig ein so schönes Haus in so herrlicher Lage weit möglichst erhalten zu können“, so Schnellenberg. Was könne es schöneres geben als die Möglichkeit sowohl „Wohnen im Alter, „Behindertengerechtes Wohnen und „Betreutes Wohnen“ unter einen Hut bzw. ein Dach zu bringen.


Günter Gehling vom Kirchenvorstand ist da ganz seiner Meinung: „Ich habe mich mit in die Gruppe eingebracht weil ich es für eine tolle Sache halte hier bei uns in Elte Wohnungen für alte Menschen zu schaffen, so das diese nicht gezwungen sind wegzuziehen.“ Als Mitglied des Kirchenvorstandes wisse er jedoch auch um die Problematik des alten Pfarrhauses. „Die Kosten für das Haus laufen derzeit aus dem Ruder, die Bausubstanz ist marode und das Haus in diesem Zustand eigentlich nicht mehr tragbar“, so Gehling. Schon lange versuche das Bistum das rund 6000 m² große Grundstück zu veräußern, was bisher aber an dem sehr hohen Kaufpreis scheiterte. Sorge mache ihm zudem dass das Haus derzeit noch von Pastor Panna bewohnt sei. Er sei froh das Christoph Achterkamp bereit gewesen sei erste Skizzen für eine Umbaumaßnahme anzufertigen und das sogar kostenlos. Allerdings seien bestimmte Bauvorhaben zu beachten, weil es sich bei der Lage des Grundstücks um ein Außengebiet Eltes handle.


Christoph Achterkamp berichtete dass das Gebäude 1908 von Architekt Herrn Nordhoff in sehr reinem Jugendstil erbaut worden sei und daher einen eigentlich guten Stellenwert habe. Dass es jedoch durch die Lage im Außenbereich hieße das es keine bauliche Veränderung geben dürfe. Also sei der Altbau alleine nicht wirtschaftlich. „Schön wäre es wenn eine Bauplanänderung beantragt werden würde, um einen ergänzenden Neubau errichten zu können“ wünschte sich Achterkamp. Auch müssten Investoren gesucht werden die bereit seien ein solches Projekt in Angriff zu nehmen.


CDU Ratsmitglied Manfred Brinkmann sprach sich ebenfalls dafür aus, bisher gäbe es für das Gebiet nur einen Aufstellungsplan. Er machte auch darauf aufmerksam das es vielleicht doch die Möglichkeit gäbe ein weiteres Gebäude zu errichten, sofern dieses denn dem Gemeinwohl diene. Und mit „Wohnen im Alter, „Behindertengerechtes Wohnen und „Betreutes Wohnen“ sei diese Auflage ja wohl mehr als erfüllt.


Eine Bauplanänderung bei der Stadt Rheine und Investorensuche für dieses Projekt sind jetzt also als Nächstes notwendig. Wir sollten Vertreter der Stadt zu einem Gespräch bitten an dem alle Elteraner teilnehmen können, um so die Öffentlichkeit herzustellen und das Interesse der Bevölkerung bekunden zu können. Erste große Schritte sind getan und weitere werden nun folgen“, freute sich Thomas Schnellenberg am Ende des Treffens. krk
 





Leserbrief 
Dr. Reinhold Hemker




Anfang des Außenbereiches direkt am Dorfzentrum ist widersinnig
Den Aktivisten der Elter Zukunftsinitiative ist zu danken

Den Aktivisten in den verschiedenen Arbeitsgruppen der Elter Zukunftsinitiative ist zu danken dafür, dass sie sich ehrenamtlich für die Gestaltung und Weiterentwicklung von Elte als Lebensbereich mit Dorfcharakter so intensiv einsetzen. Besonders wichtig ist dabei, dass das seit Gründung der Initiative vor jetzt bald 3 Jahren zunächst nur mit wenigen engagierten Menschen, die Elte als ihre Heimat erleben, vereins- und parteienübergreifend auf den Weg gebracht wurde und das bis heute so geblieben ist..
Wir haben damals kaum gewagt zu hoffen, dass die Initiativen der Menschen, die in Elte leben, einen solch quantitativ und qualitativ bedeutenden Umfang annehmen könnten.
Es existiert aber leider noch immer ein Sachverhalt, der die weitere Entwicklung behindert. Das wird in dem Bericht der MVZ über die Veranstaltung der Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“ des Projektes „Dorf. Land. Zukunft“ wieder deutlich.
Da ist der Anfang des als Außenbereich ausgewiesenen Gebietes quasi in Sichtweise des Dorfzentrums. Da gibt es attraktive Restaurants, die Kirche , in der nicht nur die Messen und Gottesdienste gefeiert werden, sondern u.a wegen Ausstellungen und Konzerten mittlerweile viele auswärtige Besucher nach Elte und damit nach Rheine kommen, das Heimathaus, ein Dorfplatz mit vielfältigen Möglichkeiten wie Kartoffelfest, etc..
Aber eine bauliche Weiterentwicklung dieses attraktiven Bereiches von Elte wurde und wird dadurch verhindert, weil es immer noch die eigentlich widersinnige Ausweisung des Dorfbereiches zwischen Schwanenburg, Zum Weddenfeld und Zum Hermannsweg als Außenbereich gibt.
Darum ist das, was Christoph Achterkamp in der Veranstaltung der Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“ gesagt hat, völlig richtig. Es muss eine Bauplanänderung geben. Das heißt aber bezogen auf die Gesamtentwicklung auch, dass der gesamte genannte Bereich aus dem als Außenbereich definierten Bereich herausgenommen werden muss.
Ich gehe mit anderen Aktivisten der Elter Zukunftsinitiative jetzt davon aus, dass die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung zeitnah aktiv werden und zumindest auf der Ebene der Stadt Rheine einen eindeutigen Beschluss zur Änderung der planerischen Voraussetzungen vorbereiten und fassen.
Wir wissen natürlich nicht nur in Elte, dass danach leider bei dem komplizierten Planungsrecht in Deutschland noch weitere sogenannte höhere Instanzen beim Genehmigungsverfahren beteiligt werden müssen. Aber es sollte, was leider oft geschieht, auch in diesem Fall keinen vorauseilenden Gehorsam geben.



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