Dienstag, 18. Februar 2014

Silberprinzenpaar Arnold und Ingrid Overesch



Ach, wär ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz im Karneval“ heißt es in einem von Schlagersänger Fritz Weber komponiertem Stück. Das so etwas manchmal schneller gelingt als gedacht dafür sind die Elteraner Arnold und Ingrid Overesch das beste Beispiel.

Ob damals größere Mengen Bier oder Glühwein im Spiel waren, ist nicht überliefert. Jedenfalls ist es knapp eine Woche vor der Karnevalssitzung passiert, und zwar vor genau 25 Jahren. „Eines Abends standen
plötzlich die Vorstandsmitglieder der KES, Heinrich Feldmann, Stefan Schulte und Sitzungspräsident Heinz Schrader vor
unserer Tür und wollten dringend mit uns reden“ , erinnert sich Arnold Overesch und seine Frau Ingrid fährt fort: „Wir wussten überhaupt nicht was los ist.“

Erst nach und nach stellte sich dann heraus, dass sich das eigentlich ausgewählte Pinzenpaar getrennt habe und die KES nun ohne Karnevalsprinz dastünde.
Auf uns sind die gekommen weil du mal gesagt hast, du könntest dir gut vorstellen auch mal Prinz zu sein“, sagt Ingrid Overesch lachend zu ihrem Mann. Und der 57-Jährige erklärt: „Ich habe zunächst gedacht, wir sind noch zu jung dafür und wollte eigentlich noch einige Jahre damit warten. Doch wer ein echter Elter Karnevalist ist der lässt seinen Verein in einer solchen „Notsituation“ nicht im Stich.“

Der als Versicherungskaufmann arbeitende Elteraner bekam den Virus karnevalensis quasi schon mit der Muttermilch verabreicht. Sein Vater, Albert Overesch (98), war einer der Gründerväter der KES, Initiator der Elter Karnevalszeitung und 1979 ebenfalls schon einmal Karnevalsprinz. Für den neu erwählten Prinzen war dies insbesondere Beweggrund und Verpflichtung, dazu beizutragen, dass 1989 kein Jahr ohne Prinzenpaar wird. Als Mitglied des Spielmannszuges war er bei jeder Veranstaltung der KES dabei und spielte mal die kleine Querflöte oder auch die Lyra. Seine temperamentvolle Frau, die gebürtige Rheinenserin ist, hatte schon immer Spaß am Verkleiden und wurde durch ihren Prinzen mit dem Faschingsfieber infiziert. Und das die beiden Tollitäten wahrlich edler Herkunft sind bewiesen sie auch außerhalb der tollen Tage, denn ihre Residenz lag an der Straße „Zur Schwanenburg“.

Wir haben nicht gezögert, die Ehre anzunehmen. Aber es war auch wie ein Sprung ins kalte Wasser“, bekennt Ingrid Overesch. Innerhalb weniger Tage musste ein passendes Outfit her. Die gelernte Pelzschneiderin kann sich auch heute noch gut an die Blitzsuche erinnern: „Zum Glück gab es bei Karstadt einen schwarzen Seidenrock und eine schwarze Bluse die mit Rosen verziert war. So etwas Verspieltes war genau das Richtige für Karneval.“ Zwar sei Beides sehr teuer gewesen, fast 400 DM habe sie dafür bezahlt, doch habe sie mit dem Kauf keinen Fehler gemacht. „Beide Teile ließen sich auch nach der Session noch prima weitertragen“, schmunzelt die 56-Jährige. Prinz Arnold hingegen hatte keinen Outfit-Stress. Weißes Hemd und weiße Hose fanden sich dank seiner Spielmannszugkarriere sowieso in seinem Schrank. Lediglich seine heißgeliebten Gesundheitsschuhe musste er gegen ein Paar eleganter Schnürschuhe austauschen.

Keine Zeit blieb hingegen mehr für ein neues Motto und einen neuen Elferrat und so übernahm das Paar einfach beides vom „geplanten Prinzen“.

Die Sitzung fand dann mit etwa 80 Personen bei Brinkmann statt. „Damals waren das ja noch nicht so viele, aber die Feier war super und hat uns viel Spaß gemacht“, erinnern sich die Overeschs. Auch der Roenmontagsumzug ist den Beiden in bestens in Erinnerung geblieben: „Erst die lustige Fahrt mit dem Umzugswagen nach Rheine, die vielen Bekannten die uns zugerufen haben und dann hatten wir auch noch super Karnevalswetter. Besser gings nicht!“

Inzwischen ist das agile Ehepaar in vielen weiteren Vereinen Mitglied. Vor allem das gemeinsame Hobby - das Schießen hat es ihnen angetan. Ob nun die Schützengilde Elte, der Schützenverein Gellendorf oder die Damenschützengilde Rheine keiner der Vereine ist aus dem Leben der Beiden wegzudenken. Der Karnevalsbazillus hat Arnold und Ingrid Overesch auch nach der Rückgabe der Macht an ihre Nachfolger, nicht los gelassen. Denn in diesem Jahr werden sie im Elferrat sitzen. „Damit sind wir das erste Silber-Prinzenpaar das im Elter Elferrat vertreten ist“, freuen sich die Beiden. 
  




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