-krk-RHEINE-ELTE. Um der
ökologischen Nachhaltigkeit gebührend Rechnung zu tragen, haben nun
einige Mitglieder des Heimatvereins, darunter auch der Vorsitzende
Hubert Wältring, und der Jagdhornbläsergruppe Elte im
Naturschutzgebiet „Elter Sand“ 75 Wacholderstecklinge gepflanzt.
Wenn es um Wachholder
geht, dann denken
wohl die meisten Zeitgenossen als Erstes an
Schnaps, Gin und andere Spirituose. Das ist bei den Naturschützern
in Elte jedoch anders. „In erster Linie sollen durch diese
Ökomaßnahmen die Natürlichkeit der Elter Dünen sowie die
Reaktivierung der Wacholderheide sichergestellt werden“, erklärte
Förster a.D. Egon Stienemann beim Ortstermin. Er freute sich über
die fleißigen Helfer die ihn bei der vielen Arbeit tatkräftig
unterstützen. Vor allem die Jungbläser der Jagdhornbläsergruppe
packten kräftig mit an. Darunter auch Luca Wältring der als
angehender Forstwirt ganz in seinem Element war.
Der Rentner selbst sorgte
vor etwa drei Jahren dafür das die Stecklinge in Elte geschnitten
und zur weiteren Aufzucht nach Rheine transportiert wurden, wo sie
mehrmals umgetopft werden mussten, um einen kräftigen Ballen
entwickeln zu können. „Nun ist der Wacholder zu seinen Wurzeln
nach Elte zurückgekehrt“, freut sich der ehemalige Förster.
Egon Stienemann selbst,
weiß viel über die Wacholderpflanze und teilt sein Wissen gerne mit
den Jugendlichen. „Ich möchte der nächsten Generation etwas mit
auf dem Weg geben, das ist mir ein großes Anliegen“, so der
77-Jährige.
So sei der Wacholder der
Baum des Jahres 2002. Weltweit verbreitet sei er in Deutschland eher
selten. Nach seiner Zugehörigkeit zur Familie der Zypressengewächse
und aufgrund der Wuchsform werde der Wacholder auch die „Zypresse
des Nordens“ genannt. Neben der bis zu 12 Metern hohen Säulenform
komme der Wacholder auch als niedriger Strauch vor.
Forstwirtschaftlich eher unbedeutend werde der Wacholder seit dem
frühen Mittelalter als Heil und Gewürzpflanze geschätzt. In Sagen
und Märchen gälte er als rätselhaft und geheimnisvoll, schütze
aber auch vor Hexen, Zauberern und Dämonen. Mit bis zu 2000
Lebensjahren könne der Wacholderbaum richtig alt werden. Heute
würden die Wacholderbeeren meist nur noch als Gewürz und für
Wacholderschnäpse genutzt.„Und sind wir mal ehrlich, son richtig
kräftigen Wacholderschnaps trinkt man doch immer gerne“, lacht
Stienemann.
Nach der Pflanzung
schützten die Helfer die Setzlinge mit einer Paste gegen
Wildverbiss. Und nun hoffen die Naturfreunde, dass sich ihre
gemeinsame Arbeit auszahlt und die kleinen Wachholder sich gut
entwickeln.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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