-krk-
Eine bunte Truppe zog am Samstagnachmittag durch das Dorf Elte. Bunt
einerseits wegen der vielen Regenschirme, andererseits aufgrund der
teilnehmenden Leute. Alte, die in Erinnerungen schwelgten. Junge, die
neugierig waren, und vor allem
Elteraner, die ihr Dorf doch nicht so
gut kannten, wie sie dachten. Ulla Bülter und Gisela Voigt hatten
den Neugierigen und Nostalgischen während der Führung: „Elte
daheim zwischen Dünen und Ems“, die von der DLZ Projektwerkstatt
„Dorfattraktivität und Tourismus“ organisiert wurde, viel
Wissenswertes zu berichten.„Dorfführungen, das ist ja nur was für Auswärtige“, mag so mancher Einheimischer im ersten Moment gedacht haben. Dass aber auch Elteraner noch viel über ihr idyllisches Dörfchen lernen konnten, stellten die beiden Führerinnen schnell unter Beweis und nahmen die Besucher mit auf eine Zeitreise .
„Ich
lass mich heute überraschen, was ich zu sehen bekomme“, sagte
Hannelore Hoffmann aus Rheine, die sich am Samstagnachmittag spontan
der Führung anschloss. „Ich bin oft in Elte, aber an vielen
Gebäuden fährt man ja einfach so vorbei.“ Zu den weiteren
Interessierten gehörten sowohl Einwohner als auch Gäste aus der
Umgebung. Diese erfuhren zunächst einmal etwas über die Geschichte
des Ortes – von der ersten Erwähnung im Jahr 1200 bis hin zur
Namensentstehung. „Elte entstand aus den Worten „Eleta“ und
„Eta“, das bedeutete damals Heide. Und davon gab es hier
reichlich“, berichtete Gisela Voigt, die zwar nicht wie ihre
Kollegin Ulla Bülter zu den Poahlbürgern Eltes gehört aber bereits
seit über 40 Jahren in Elte wohnt. Auch die für Elte typischen
Wanderdünen fanden dabei Erwähnung, „Die größte Düne war
damals, das heutige Neubaugebiet „Kalvarienberg“, dort gab es in
früheren Zeiten auch einen Friedhof, was wiederrum zu dem biblischen
Namen passt, denn Kalvarienberg bedeutet Schädelstätte“, so
Voigt.
In der Kirche selbst übernahmen dann abwechselnd Ulla Bülter und Gisela Voigt das Wort und erzählten von der Entstehung der Kirche, dem Baustil, der Ausrichtung des Altars und vielen anderen sehr wissenswerten Dingen. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte ging es vor die Kirche zum Wehrturm, um auch diesen mit einem ganz anderen Blick zu betrachten. Denn wussten Sie das die Gitterstäbe des Tores aus Wehrspießen und Schwerter gemacht wurden?
Im Anschluss daran konnten sich die Besucher nun auch dem „Pieperhaus“ und Eltes ältestem bewohnten Kotten widmen. Es war eine außergewöhnliche Führung, denn eigentlich gab es nicht nur zwei „Dorfführerinnen“ - zwischendurch fand ein reger Austausch unter den Gästen statt, die ebenfalls mit ihrem Wissen glänzen konnten und die Führung umso interessanter gestalteten.
Im Dorfheimathaus gab es nun nicht nur Wissenswertes zu erfahren sondern auch einen westfälischen Imbiss mit Mettenchden und selbstgebackenen „Pumpernickel“. Und damit fand die wirklich gelungene Führung ein gemütliches Ende. Und wer von den Eingeborenen dachte, er kenne sich in Elte bestens aus, wurde durchaus eines Besseren belehrt werden. So fand einer der Besucher auch die passenden abschließenden Worte: „Eine Führung durch das Heimatdorf? - Langweilig- hab ich erst gedacht, aber von wegen, diese Führungen war wirklich was ganz besonderes!“
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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