Sonntag, 17. April 2016

Informationsveranstaltug für das DorfAuto Elte



-krk-Zu einer Informationsveranstaltung mit anschließendem Workshop zum Thema „DorfAuto Elte“ lud die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft zusammen mit dem Stadtteilbeirat Elte, der Leitstelle für Klimaschutz und dem Kreis Steinfurt am vergangenem Dienstag in das Landgasthaus Eggert in Elte ein.
Nachdem
die Stadtteilbeiratsvorsitzende Gertrud Vater die rund 20 Anwesenden begrüßt hatte, ergriff Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann das Wort: „Ich komme immer gerne nach Elte und durch die engagierte Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. und den Stadtteilbeirat nehme ich häufig am Dorfgeschehen teil. Mit Michael Wolters, von der Leitstelle für Klimaschutz, habe ich bereits intensiv über das Thema CarSharing gesprochen und ich muss sagen ich bin auf die heutigen Ergebnisse sehr gespannt.“


Referent Knut Petersen von der EcoLibro GmbH und Projektleiterin Carolin Dietrich von der Infas enermetric Consulting GmbH führten nun durch die folgende Informationsveranstaltung und den daran gegliederten Workshop .
Gewöhnlich sind es größere Kommunen die an einem e-CarSharing interessiert sind“, sagte Petersen. Doch gerade durch den demografischen Wandel müsse man auch im ländlichen Bereich Alternativen schaffen. Beispiele dafür wären zum Beispiel der Flecken Steyerberg in der Nähe von Nienburg oder die Gemeinde Jesberg aber auch das Bioenergiedorf Schönstadt, in der Nähe von Marburg. Gerade dort kenne man die Problematik dass das Leben auf dem Dorf erfordert: viele Fahrten in die Zentren, einkaufen, zum Arzt, zur Apotheke, Kinder zum Sport, zu Freunden und noch vieles mehr.
Aus den unterschiedlichsten Gründen hätten dort 50 Prozent der Haushalte einen Zweitwagen. Dieser werde jedoch nicht oft genutzt, wenige Kilometer würden damit bewältigt. Gleichwohl verursache die Unterhaltung eines Autos hohe Kosten, die mit dem Modell des Autoteilens gespart werden könnten. „Was also lag näher, als dass man sich mit vielen Personen ein umweltfreundliches Elektroauto teilt, dass für die Entfernung bis in die nahe gelegene Stadt wie geschaffen ist?“ , so der Referent.

Das die Situation in Elte ganz ähnlich ist, zeigte sich anhand der Umfrageergebnisse die Simon Möser vom Kreis Steinfurt, gemeinsam mit einigen Elteranern in 84 Haushalten in Elte durchführte. Denn auch in dem kleinen Golddorf gibt es in vielen Familien mindestens zwei Autos. Davon nutzen rund 85 Prozent den Erstwagen mindestens einmal täglich, doch der Zweitwagen wird von 40 Prozent der Befragten eben nicht täglich bewegt. Und wenn das Zweitfahrzeug genutzt würde, dann zu 70 Prozent in einem Radius von 20 Kilometern. „Eine Distanz die ein E-Auto spielend schafft“, so Knut Petersen. Übrigens seien über 50 Prozent der Befragten am e-CarSharing interessiert.
Perersen führte auch Beispiele über die Handhabung des klassischen Carsharing, das nach einem einfachen Prinzip funktioniert, auf: Viele Menschen teilen sich ein oder auch mehrere Autos, die an einem oder verschiedenen Standorten bereit stehen, wo sie auch wieder abgestellt werden müssen, und können nach Bedarf und Einsatzzweck - meist rund um die Uhr - per Telefon oder Internet gebucht werden. Zugang zum gebuchten Fahrzeug bekommt man jederzeit über spezielle Schlüsseltresore am Parkplatz oder elektronische Kartensysteme. Die Nutzer haben mit Reinigung, Wartung, Instandsetzung, Versicherung der Autos und anderen lästigen Dingen nichts mehr zu tun. In der Regel erhalten sie einmal im Monat eine Rechnung je nach Inanspruchnahme der Fahrzeuge. 


Auch in Elte sei so etwas denkbar. Die Anschaffung eines Autos könne über Sponsoren – vor allem Unternehmer – aus der Gegend, die auf dem Auto ihre Werbung platzieren, finanziert werden. Zusammen mit den Elteranern entwickelte Petersen nun Ideen für die Umsetzung eines e-CarSharings. So überlegte man gemeinsam wer Partner werden und welche potenziellen Einsatzgebiete es geben könnte. Auch Fragen wie: „Wer würde das Auto nutzen wollen?“ Oder „Welche lokalen Faktoren könnten das e-CarSharig positiv beeinflussen?“ wurden geklärt.
Fazit des Ganzen: Sowohl einzelne Personen wie auch Gruppen könnten das Auto nutzen also Rentner, Hausfrauen, junge Leute, Arbeitnehmer aber auch Vereine. Außerdem schone man die Umwelt weil die gemeinsame Nutzung von Elektrofahrzeugen helfe mobilitätsbedingte Schadstoffemissionen zu reduzieren. Das Leben auf dem Dorf sei dadurch kostengünstiger und attraktiver für Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten können – besonders also jüngere und ältere Menschen. Außerdem könnten durch Patenschaften von Unternehmen und Elteranern und mit Fördermittel seitens der Stadt und des Kreises, anfallende Kosten minimiert werden. Auch zwei mögliche Standorte für das e-CarSharing kämen bereits in Betracht. 
 
Die Grundstimmung im Dorf zum Thema „DorfAutoElte“ und der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen scheint also gut zu sein, doch noch gilt es viele Faktoren abzuklären. Aus diesem Grund wird eine Abordnung von Elteranern an dem Interkommunalem Workshop in Steinfurt teilnehmen um weiterhin an der Entwicklung eines Konzeptes für Elte zu arbeiten und die nächsten Schritte für ein eigenes DorfAuto einzuleiten.



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