Mittwoch, 12. April 2017

Sifu Horst Drescher schreibt sein 4. Buch


-krk- Wenn Horst Drescher über seine Kampfkunst spricht, leuchten seine Augen. Seit seinem 18 Lebensjahr erlernte der heute 46-Jährige verschiedene Selbstverteidigungskünste. Von Karate über Tae Kwon Do bis hin zum Chen Tai Chi hat er einiges ausprobiert.

Inzwischen betreibt der
gebürtige Elteraner sogar seine eigene Kampfsport Schule – mit dem Namen „R(h)eine Kampfkunst“ im EEC Center, am Humboldplatz, in Rheine. Dort wird nicht einfach nur stupider Kampfsport gelehrt, denn laut Drescher gibt es einen „Weg“ mit dem man sich auf einfache, direkte und praktische Kampfkunst, eben reine Kampfkunst, spezialisieren kann.

Wie vermutlich viele andere auch, bin ich durch Bruce Lee zum Kampfsport gekommen“, berichtet der Kampfsportler schmunzelnd. Der habe ihn schon in seiner Kindheit stark beeindruckt. Und als er während seines Studiums in Münster an einem Kung Fu Studio, das mit dem Solgan „Lernen Sie die Kampfkunst von Bruce Lee“ warb, entdeckte, begann er dort seine Ausbildung in diversen Wing Chun Stilen. 1999 folgte der 1. Lehrergrad Leung Ting Wing Tsun in der Europäischen Wing Tsun Organisation und im Jahr 2002 wurde er Ausbilder im Deutschen Wing Chun Verband. Doch das war Drescher nicht genug: „Selbst nach 10 Jahren Training war ich noch immer unzufrieden und hatte das Gefühl, dass irgendetwas fehlt und zu meiner Verwunderung, konnte man auch meine Fragen nicht befriedigend beantworten. Trotzdem war ich mir sicher das Wing Chun die Antwort auf alle meine Fragen war.“

So machte sich der studierte Soziologe und Philiosoph also auf die Suche nach dem „ursprünlichWing Chun Kung-Fu“. Er recherchierte und konzentrierte sich dabei auf den Wing-Chun-Großmeister Ip Man und seine direkten Schüler. Zu Ip Mans bekanntesten Schülern gehörte eben auch Bruce Lee.

2004 stieß Horst Drescher auf Grandmaster Samuel Kwok (Meisterschüler der beiden Söhne Ip Mans) der ihn zu sich nach England einlud. Dieser Einladung konnte er jedoch aus privaten Gründen erst zwei Jahre später folgen. „Das war der Durchbruch“, erläutert der Rheinenser. Ohne große Vorbereitungen, habe Sifu Kwok ihm innerhalb von wenigen Minuten gezeigt, welch gravierende Unterschiede es im Wing Tsun und Wing Chun gibt. „Ich hatte damals das Gefühl, dass ich an diesem einen Tag mehr lernte, als die ganzen 10 Jahre zuvor“, sagt Drescher. Vorher habe er ohne jegliches Hintergrundwissen Bewegungen einstudiert, das führte oft dazu, dass diese nur schlecht bis gar nicht anwendbar gewesen seien. Mit dem Neuerlernten fielen jetzt plötzlich schnörkelige und überflüssige Bewegungen weg und übrig blieb die reine Kampfkunst und Effektivität im Notwehrfall.

Seit 2007 bis 2016 war er der persönliche Schüler von Grandmaster Trevor Jefferson, der zunächst Meisterschüler von Samuel Kwok und später Schüler von Grandmaster Ip Chun war.
Wing Chun zu lernen und wirklich zu verstehen war ein langer und teilweise mühsamer Weg“, berichtet Sifu Drescher. Dieser Weg erfordere oft einen grundlegenden Wandel und die Bereitschaft, jahrelang eingeübte Bewegungsmuster abzulegen, eine permanente Weiterentwicklung und neue Konzepte zu erproben und einzutrainieren.
Inzwischen ist viel Zeit vergangen und Horst Drescher möchte das Erlernte nun auch an seine Schüler weitergeben: „Ich möchte einfach nur die Prinzipien genau erklären und die Kampfkunst schneller erlernbar machen.“ Wohl auch aus diesem Grund ist er nun unter die Buchautoren gegangen.

Nach „Siu Lim Tao – Die kleine Idee“, „Chum Kiu – Das Suchen der Brücken“ und „Muk Yan Jong – Der hölzerne Mann“ kommt jetzt sein viertes Buch „Biu Gee – Die stechenden Finger“ auf den Markt. „Als Lehrer mit über 25 Jahren Kampfkunsterfahrung und als Philosoph möchte ich Interessierten die Kampfkunst als „Lebensweg“ näher bringen und ich kann behaupten wirklich sehr nahe am ursprünglichen Wing Chun Ip Mans zu sein“, betont Drescher.
Informationen zu Sifu Horst Drescher (der übrigens auch Privatausbildungen anbietet und Schüler von außerhalb Rheines annimmt) und R(h)eine Kampfkunst gibt es unter www.ipmanwingchunkungfu.com und das Buch ist unter www.wingchundao.de erhältlich.


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