Mittwoch, 23. Mai 2018

Riesenandrang bei der DLZ Aktion "Tag der offenen Gärten"


-krk- „Was war das für ein Andrang, damit hat keiner von uns gerechnet“, freute sich Sarah El Masarweh am Pfingstsonntagabend. Sie gehört zu den drei Gartenbesitzern die bei der Aktion „Tag der offenen Gärten“ die von der
Projektgruppe „Klima Umwelt/Mitwelt und Naturschutz „ der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. initiiert wurde, mitmachte und die Pforten zu ihrem Insektenparadies öffnete. 


Rund 400 Insektenfreunde aber auch Nachbarn, Ausflügler, Fahrradfahrer und Spaziergänger nutzten die Aktion um einmal einen Blick in Masarweh´s Gartenschlupfloch „Hortus Fenestram“, einem wahren Insektenparadies, werfen zu können, der übrigens den 1. Preis der Initiative „Deutschland summt“ von der Bundesumweltstiftung erhalten hat.


Schon vor dem Betreten des Gartens fiel den vielen Besuchern eines auf – es summte, brummte, quakte und zwitscherte ohne Unterlass. Keiner der Teichfrösche unterbrach sein Konzert so das die Referendarin ihre Stimme laut erheben musste, damit auch jeder der Gartenbewunderer ihren Ausführungen folgen konnte. 
Wer nun allerdings erwartet hatte ein Blütenmeer und streichholzkurzen Rasen, aus dem kein Gänseblümchen hervorragt, vorzufinden, war hier natürlich am falschen Platz. Denn im Garten der Elteranerin stehen die zwar kleinblütigen dafür aber nektarreichen und farbenfrohen Blumen und Kräuter wie Tausendschön, Lavendel und Salbei. 


„Manch einer würde jetzt sagen das ist alles Unkraut und muss raus aber das einzige Unkraut das ich habe, ist das kleine Stück englischer Rasen am Sandkasten meines Sohnes“, erklärt die junge Frau lachend, die Mitglied des Hortus Netzwerkes ist.
 Dann erläuterte sie den Zuhörern die drei Zonen ihres Gartens – die Pufferzone mit Bäumen, Hecken und Sträuchern, die Hotspotzone mit abgemagerten Böden und Steinanlagen und die Ertragszone mit Gemüse- und Kräuterbeeten und Beerensträuchern. „Mein Garten soll ein geschlossenes Kreislaufsystem darstellen und ohne Zufuhr von Energie oder anderen Stoffen von außen funktionieren. Entscheidend ist dabei die Zirkulation der Nährstoffe. Düngen, jäten und wässern sei dabei überflüssig.
Im Anschluss an die Führung hatten die Besucher die Möglichkeit Insektenhotels und Samen für Blühwiesen zu erwerben, die Imker und DLZ Mitglied Herbert Bülter mit Unterstützung einiger Nachbarn vor dem Haus anbot.
Im Garten der Familie Hemker bestand ebenfalls die Möglichkeit etwas zu erwerben und zwar zeitgenössische Skulpturen aus Simbabwe. Darunter auch das zum Thema passende Stück „Ökologie“. Dr. Reinhold Hemker, der auch der Präsident der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft ist, führte Interessierte durch seinen Garten, in dem es bereits seit Wochen summt und seine Frau Kerstin kümmerte sich dabei liebevoll um die Gäste. 
 Zunächst kamen die Hummeln und Schmetterlinge, dann die Bienen und zwar nicht nur die vom Dorfimker, dessen Völker im angrenzenden Wald leben“ erklärte der engagierte Naturschützer. Nistkästen seien bereits von Finken, Meisen und vielen anderen Vögeln besetzt und das Konzert der Frösche sei manchmal fast zu laut. Zwischen den Skulpturen aus Simbabwe und den vielen farbenfrohen Blumen war die Tänzerin von Josef Krautwald ein besonderer Anziehungspunkt für die Besucher.
  Gudrun Jesse die eigentlich nur zwei Führungen anbieten wollte, hatte ebenfalls den ganzen Tag über mit den Besuchern zu tun. „Unglaublich wie viele Leute sich für unsere Gärten interessieren“, freute sich die Gymnasiallehrerin. 


Stolz präsentierte sie ihre romantische alte Wassermühle, die vielen nistenden Wasservögel (natürlich mit genügend Abstand zum Gelege), die Wiesen und Teiche am Mühlenbach sowie ihren Nutzgarten. 


Dann zeigte sie den Insektenfreunden das die vielen Wildkräuter auf ihrer Wiese nicht einfach Unkraut sind, sondern sich ganz hervorragend in der Küche oder als Heilmittel verwenden lassen. „Toll was man hier alles noch lernen kann“, sagte Edith Wolters die mit ihrem Mann Manfred alle drei Gärten besichtigt hatte und sichtlich begeistert war. Als Abschiedsgeschenk erhielt jeder Besucher noch eine kleine Kürbispflanze.










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