-krk- Tanja Hermes, Mitglied der Projektwerkstatt „Klima, Umwelt/Mitwelt und Naturschutz“ der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. (DLZ), sollte sich eigentlich freuen, denn die Blühwiese an der Wischmannstraße in Elte, die in
Kooperation mit dem NABU Steinfurt entstanden ist, wächst und gedeiht. Schon sind viele Kräuter und Blumen wie zum Beispiel Kornblumen, Scharfgarbe, Kamille, Klatschmohn, Braunelle aber auch Wilde Möhre und verschiedene Klee- und Gräserarten zu sehen, die Insekten wie Wildbienen, Käfern und Schmetterlingen bis in den Herbst hinein Nahrung bieten sollen. Doch am Rand der neu angelegten Wiese wächst, eine zwar hübsch anzusehende Pflanze mit gelben Blüten und einem grünen nach unten rot werdenden Stängel, aber die ist hoch giftig - das Jakobskreuzkraut (JKK) - auch unter dem lateinischen Namen „Senecio jacobaea“ bekannt.
„Es sieht schön aus, weswegen es auch oft in Gärten gepflegt wird, ist dabei aber hochgiftig und lebensbedrohlich – auch für den Menschen“, erklärt die Naturschützerin. Das Unkraut gedeiht jedoch nicht nur in den Gärten und an den Straßenrändern, wie in der Wischmannstraße, sondern es sprießt auch auf Wiesen und Weiden. Gerade deswegen ist das Jakobskreuzkraut vor allem Landwirten, Pferdehaltern und Imkern ein Dorn im Auge.
Der Wirkstoff Pyrrolizidin - Alkaloid verursacht beim Menschen wie bei Tieren schwere Leberschäden. Vor allem Pferde reagieren auf das Gift. Doch auch bei Rindern und Schafen kann es bei hoher Dosierung zu Problemen kommen. Gefährlich wird es außerdem, wenn die Pflanzen in das Heu oder die Silage gelangen. Die Weidetiere können dann nicht mehr unterscheiden, was sie fressen, da Farbe und Bitterstoffe der Pflanze entwichen sind. Die Giftstoffe bleiben jedoch erhalten.
Schon seit Mitte Juli hat das JKK mit vielen gelben Blütenkörbchen zu blühen begonnen. „Genau das sollte eigentlich nicht passieren, denn eine ausgewachsene Pflanze kann bis zu 150.000 keimfähige Samen entwickeln, die sich durch Windflug oder durch Anhaften an Autos kilometerweit verbreiten können“, berichtet die Hobbyimkerin. Daher sollte man es frühestmöglich abschneiden oder sogar ausreißen. Das Problem sei aber, dass die Pflanze eine dicke Pfahlwurzel und viele davon abgehende Faserwurzeln bilde, die sich in einem Umkreis von etwa 30 Zentimetern ausbreiteten. „ Das Jakobskreuzkraut ist eine sehr hartnäckige Pflanze. Aus jeder kleinen Wurzel kann sich eine neue Pflanze bilden und der Samen bleibt leider rund 20 Jahre lang im Boden fruchtbar!“
Ausgerüstet mit Handschuhen machte sich die Elteranerin zusammen mit zwei weiteren DLZ-Mitgliedern an die Arbeit um das Jakobskreuzkraut mit der gesamten Wurzel zu entfernen. Die kompletten Pflanzen wurden sorgfältig in einen Müllsack zu verpackt und im Anschluss vorschriftsmäßig im Hausmüll entsorgt.
weit verbreiten können.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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