Etwa 50 Sammler, deutlich mehr als sonst, hatten sich deshalb am Samstagmorgen auf den Weg begeben, um
den Heimatverein bei seiner langjährigen Tradition zu unterstützen. Während sich die Mitglieder der SG Elte um das Sportgelände kümmerten, brachte der Heimatverein den Ortskern rund um den Dorfplatz, das Heimathaus und den Friedhof auf Vordermann. Die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft, die Ludgerusschützengilde, die Reservistenkammeradschaft, die KG Elte und viele weitere Vereine und Organisationen machten genauso mit, wie auch Privatleute und ganze Familien. Ausgestattet mit Greifzangen und Handschuhen durchstreiften sie Eltes Gräben, Grünflächen, Waldstücke und Straßenränder auf der Suche nach Müll.
Vor allem das Erholungsgebiet an der Flagenstraße und dem Pfifferlingsweg widmeten die Sammler besondere Aufmerksamkeit, kommt es dort doch immer wieder zu wilden Müllentsorgungen. Es dauerte auch gar nicht lange als ein junges Mädchen atemlos verkündete: „Wir haben gerade Hunderte von kleinen Weinbrandflaschen gefunden, alle an einer Stelle!“ Unschön war auch der Fund an den Parkbänken - wo Spaziergänger Tüten mit Fäkalien und Liebespaare ihre benutzten Kondome entsorgt hatten. Doch nicht nur hier auch an anderen Stellen füllten sich die mitgebrachten Eimer, Bollerwagen, Schubkarren und Müllsäcke sehr schnell mit eingesammelten Unrat.
Besonders erfolgreich war Familie Purnhagen gewesen, die sich den Flurweg und die Südstraße vorgenommen hatten. Gleich mehrere Wagenladungen (der Inhaber der Firma Forst- und Brunnenbau, Thomas Fendesack, hatte zwei Sprinter zur Verfügung gestellt) brachten Papa Hendrik und Tochter Theresia zu dem Container, den die Technischen Betriebe zuvor auf dem Dorfplatz platziert hatten. So wuchs der Müllberg rasant an, gespeist von Plastikflaschen, Plastiktüten, Autoteilen, Grünabfällen,
Elektroschrott und zum Teil recht kuriosen Dingen wie Radkappen, eine schwarze Boxershorts und einem dazu passendem Damenslip. „Da hatte wohl jemand ein Techtelmechtel und wurde gestört“, vermutete einer der Sammler und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auf einen kuriosen Fund wies Albert Wieskötter der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Elte, hin: „Wir haben sogar einen Fahrzeugschein gefunden!“
Aber nicht nur die Erwachsenen hatten Spaß, denn auch die vielen Kinder berichteten stolz von ihren Funden. So hatte einer der Jungs zum Beispiel eine leere 3 Liter Flasche Rum aus einem Graben gefischt, ein Mädchen entdeckte einen einzelnen Schuh und eine Poolplane vervollständigte das interessante Sammelergebnis.
Der vierjährige Paul Holthaus konnte gar nicht verstehen warum einige Leute ihren Müll einfach in der Natur entsorgen: „Die sind doch alle blöd, das man Abfall in den Papierkorb wirft, dass wissen doch sogar wir Kindergartenkinder!“ „Wo er Recht hat, hat er Recht!“, stimmte ihm sein Papa Frank stolz zu.
Nach ihrem Frühjahrsputz trafen die fleißigen Sammler mit Müllsäcken in der Hand oder auf voll beladenen Anhängern sitzend, gegen 13 Uhr auf dem Dorfplatz ein. Die Säcke wurden mit Schwung in den Container geschmissen und dann ging es ab zum Essen ins Heimathaus. Denn dort sponsorte Markus Wältring Wirt und Koch der Gaststätte „Zum Splenterkotten“ für die hungrigen Helfer eine deftige, selbstgekochte Erbsensuppe.
Während sich alle über ihre Erlebnisse austauschten, zeigte sich der Vorsitzende des Heimatvereins sehr zufrieden, bedankte sich für die gelungene Aktion und sagte: „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, was wir gemeinsam alles geschafft haben.“
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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