Sonntag, 17. Mai 2020

Pferderipper in Elte

-krk- Im Naturschutzgebiet in Elte haben bisher unbekannte Täter versucht einem Pferd den Schweif und die Mähne abzuschneiden – und das am helllichten Tag, auf einer umzäunten Weide die direkt
an der Flagenstraße liegt. Nun fahndet die Polizei nach den Pferdehaar-Dieben.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch etwa in der Zeit von 8.15 bis 18 Uhr und hätte für den 19jährigen Wallach Walker auch dramatische Folgen haben können. Um überhaupt zu den Pferden zu gelangen mussten die Täter ein, mit einem Schloss gesichertes, Gatter und einen Zaun mit Elektrodraht überwinden. Denn Walker, ein brauner Warmblut Wallach und Zimbo das kleine 26 Jahre alte Shetland-Pony standen zu diesem Zeitpunkt in einem Innenzaun auf der Koppel. 
Den Unbekannten muss es dann gelungen sein, bei den Pferden Vertrauen aufzubauen, um danach dem Wallach die halben Schweifhaare um etwa 70 Zentimeter (knapp unter der Schweifrübe) zu kürzen und auch einen Teil der Mähne abzuschneiden. „Meine Pferde sind sehr brav und neugierig und kommen auf jeden Fremden erfreut zu“, sagt die erschütterte Besitzerin Annemarie (Anne) Rautenstrauch, die am Abend nach den Tieren gesehen hatte und dabei die Tat entdeckte. Sie vermutet das der oder die Täter bei ihrem Vorgehen gestört worden seien. „Wie ist es sonst zu erklären das nur ein Teil der Mähne und des Schweifes fehlen?“
Für Nicht-Pferdekenner: Es geht um mehr als ein paar Haare. Durch den abgeschnittenen Schweif fehlt den Tieren ein grundlegendes Hilfsmittel für die Fliegenabwehr im Sommer, ihr artspezifisches Verhalten und dadurch auch ihre Lebensqualität werden dadurch deutlich eingeschränkt. Aus diesem Grund ist auch die sogenannte „Schweifrasur“, wie sie etwa zu Schauzwecken bei Kaltblutpferden lange angewendet wurde, seit 2011 in Nordrhein-Westfalen ausdrücklich verboten. Es ist also eine echte Tierquälerei, die das ganze Wesen eines Pferdes beeinflussen kann. Und dann dauert es auch noch zwei bis drei Jahre, bis so ein Schweif wieder nachgewachsen ist.
Warum tut man einem Tier so etwas an?“ fragt sich die 52-Jährige, „ich kann das einfach nicht verstehen.“ Da für die Tat ein scharfes Werkzeug benutzt worden sei, hätte der oder die Täter ganz bewusst in Kauf genommen, das Pferd auch erheblich zu verletzen. „Ich mag mir gar nicht vorstellen was noch alles hätte passieren können, wenn die Tierquäler nicht gestört worden wären“, so die geschockte Elteranerin. Zum Glück sei wenigstens das Pony verschont geblieben. Einen Teil der abgeschnittenen Schweifhaare entdeckte die Besitzerin festgeknotet am Koppelzaun. Der Rest wurde wohl als Trophäe mitgenommen.
Schon einen Tag zuvor hatte sich jemand am Schloss der Koppel zu schaffen gemacht, denn als Anne Rautenstrauch gegen 18 Uhr die Pferde versorgen wollte, stand das Gatter weit offen. „Man erschreckt sich wirklich furchtbar und denkt gleich an alles mögliche“, erinnert sich Rautenstrauch. Zum Glück sei mit den Pferden aber alles in Ordnung gewesen. Das Schloss tauschte sie natürlich sofort aus.

Da das Feriengebiet in unmittelbarer Nähe der Pferdekoppel liegt und auf der Flagenstraße reger Verkehr herrscht, hofft Rautenstrauch nun, dass jemand das Vergehen selbst oder die Person die sich am Vortag Zugang zur Weide verschafft hat, beobachten konnte und sachdienliche Hinweise zu dem Täter geben kann: „Der oder die Täter müssen unbedingt gefasst werden, ich kann mir nicht vorstellen dass die Tat nicht von jemanden beobachtet wurde, hier sind immer Radfahrer oder Wanderer unterwegs!“

Die Polizei wurde eingeschaltet und eine Anzeige wegen Unbekannt gemacht. Bleibt zu hoffen, dass den dreisten Tierquälern in aktuellen Fall das Handwerk gelegt werden kann.
Wer sachdienliche Hinweise geben kann wendet sich bitte an die Polizei.

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