-krk- Im
Naturschutzgebiet in Elte haben bisher unbekannte Täter versucht
einem Pferd den Schweif und die Mähne abzuschneiden – und das am
helllichten Tag, auf einer umzäunten Weide die direkt
an der
Flagenstraße liegt. Nun fahndet die Polizei nach den
Pferdehaar-Dieben.
Der Vorfall ereignete sich
am Mittwoch etwa in der Zeit von 8.15 bis 18 Uhr und hätte für den
19jährigen Wallach Walker auch dramatische Folgen haben können. Um
überhaupt zu den Pferden zu gelangen mussten die Täter ein, mit
einem Schloss gesichertes, Gatter und einen Zaun mit Elektrodraht
überwinden. Denn Walker, ein brauner Warmblut Wallach und Zimbo das
kleine 26 Jahre alte Shetland-Pony standen zu diesem Zeitpunkt in
einem Innenzaun auf der Koppel.
Den Unbekannten muss es dann gelungen
sein, bei den Pferden Vertrauen aufzubauen, um danach dem Wallach die
halben Schweifhaare um etwa 70 Zentimeter (knapp unter der
Schweifrübe) zu kürzen und auch einen Teil der Mähne
abzuschneiden. „Meine Pferde sind sehr brav und neugierig und
kommen auf jeden Fremden erfreut zu“, sagt die erschütterte
Besitzerin Annemarie (Anne) Rautenstrauch, die am Abend nach den
Tieren gesehen hatte und dabei die Tat entdeckte. Sie vermutet das
der oder die Täter bei ihrem Vorgehen gestört worden seien. „Wie
ist es sonst zu erklären das nur ein Teil der Mähne und des
Schweifes fehlen?“
Für Nicht-Pferdekenner:
Es geht um mehr als ein paar Haare. Durch den abgeschnittenen Schweif
fehlt den Tieren ein grundlegendes Hilfsmittel für die Fliegenabwehr
im Sommer, ihr artspezifisches Verhalten und dadurch auch ihre
Lebensqualität werden dadurch deutlich eingeschränkt. Aus diesem
Grund ist auch die sogenannte „Schweifrasur“, wie sie etwa zu
Schauzwecken bei Kaltblutpferden lange angewendet wurde, seit 2011 in
Nordrhein-Westfalen ausdrücklich verboten. Es ist also eine echte
Tierquälerei, die das ganze Wesen eines Pferdes beeinflussen kann.
Und dann dauert es auch noch zwei bis drei Jahre, bis so ein Schweif
wieder nachgewachsen ist.
„Warum tut man einem
Tier so etwas an?“ fragt sich die 52-Jährige, „ich kann das
einfach nicht verstehen.“ Da für die Tat ein scharfes Werkzeug
benutzt worden sei, hätte der oder die Täter ganz bewusst in Kauf
genommen, das Pferd auch erheblich zu verletzen. „Ich mag mir gar
nicht vorstellen was noch alles hätte passieren können, wenn die
Tierquäler nicht gestört worden wären“, so die geschockte
Elteranerin. Zum Glück sei wenigstens das Pony verschont geblieben.
Einen Teil der abgeschnittenen Schweifhaare entdeckte die Besitzerin
festgeknotet am Koppelzaun. Der Rest wurde wohl als Trophäe
mitgenommen.
Schon einen Tag zuvor
hatte sich jemand am Schloss der Koppel zu schaffen gemacht, denn als
Anne Rautenstrauch gegen 18 Uhr die Pferde versorgen wollte, stand
das Gatter weit offen. „Man erschreckt sich wirklich furchtbar und
denkt gleich an alles mögliche“, erinnert sich Rautenstrauch. Zum
Glück sei mit den Pferden aber alles in Ordnung gewesen. Das Schloss
tauschte sie natürlich sofort aus.
Da das Feriengebiet in
unmittelbarer Nähe der Pferdekoppel liegt und auf der Flagenstraße
reger Verkehr herrscht, hofft Rautenstrauch nun, dass jemand das
Vergehen selbst oder die Person die sich am Vortag Zugang zur Weide
verschafft hat, beobachten konnte und sachdienliche Hinweise zu dem
Täter geben kann: „Der oder die Täter müssen unbedingt gefasst
werden, ich kann mir nicht vorstellen dass die Tat nicht von jemanden
beobachtet wurde, hier sind immer Radfahrer oder Wanderer unterwegs!“
Die Polizei wurde
eingeschaltet und eine Anzeige wegen Unbekannt gemacht. Bleibt zu
hoffen, dass den dreisten Tierquälern in aktuellen Fall das Handwerk
gelegt werden kann.
Wer sachdienliche Hinweise
geben kann wendet sich bitte an die Polizei.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen