Sonntag, 9. Januar 2022

Schornsteinfeger Michael Albers und Dirk Rademaker und die Sache mit dem Glück


-krk- Silvester steht vor der Tür. Es ist wieder einmal die Zeit der Glücksbringer. Ein ganz besonderer ist der Schornsteinfeger. Um etwas vom Schornsteinfeger-Glück zu erhaschen reiben einige Menschen an den goldenen Knöpfen des schwarzen Kollers oder schmieren sich etwas Asche vom Kaminkehrer ins Gesicht.

Die beiden Schornsteinfegermeister Michael Albers und Dirk Rademaker nahmen jetzt aber einfach ihr Glück selbst in die Hand. Denn gerade erst übernahmen sie als bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger die Bezirke von Uwe Kittner und Reinhard Koch, die beide über 30 Jahre lang die Bezirke „Steinfurt 40“ (Eschendorf, Schotthock und Rheine Mitte) und den Bezirk „Steinfurt 4“, (Rheine Nordwest und Bentlage) betreuten. „Das war keine Glückssache sondern Fleiß und harte Arbeit“, erklärt Albers. Schließlich würden die Bezirke von der Bezirksregierung Münster, nach einer europaweiten Ausschreibung, nur die Bewerber mit den höchsten fachlichen Voraussetzungen und den meisten Punkten auswählen. Die Ernennungsurkunden des Regierungsbezirks Münster bekamen Albers und Rademaker von Regierungspräsidentin Dorothee Feller persönlich überreicht.

Apropos Glück in eigener Sache: Den ersten Zylinder bekommt ein Schornsteinfeger nach der Prüfung meist geschenkt – selbst kaufen bringt Unglück. Dass ausgerechnet die „schwarzen Gesellen“ in zünftiger Schornsteinfeger-Kluft als Glücksbringer angesehen werden, hat eine lange Tradition, die einige Jahrhunderte zurück reicht: Oft brachen damals Brände aus, weil Schornsteine voller Ruß waren. Ohne die Arbeit eines Kaminkehrers konnte glühende Asche nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Viertel in Brand setzen. Und dann gab es da noch den Aberglauben: Denn der Schornstein galt von jeher als geheimnisvoller Ort. In Gruselgeschichten gehen die Gespenster durch die Kamine ein und aus oder wohnen sogar darin. Da sich der Schornsteinfeger dorthin begab, galt er schon immer als Respektsperson, der diesen dunklen Ort von Ruß und Geistern reinigte - und somit wieder das Glück ins Haus brachte!

Heutzutage verbringen Schornsteinfeger wie Michael Albers und Dirk Rademaker ihren Alltag, mit Kehrbesen und modernen Messgeräten, auf den Dächern ihrer Kehrbezirke. Treppen und Leitern rauf und runter, über rutschige Dachfirste balancieren, über feuchte Dachtritte Schonsteine erklimmen - gesund, sportlich-fit und schwindelfrei müssen die Glücksboten mit Zylinder schon sein. Vorbeugender Brandschutz ist eine wichtige Aufgabe und die Überprüfungen in Sachen Umweltschutz haben ebenfalls an Bedeutung zugenommen. Mit einem Wort: Es sind Experten für die Betriebs- und Brandsicherheit in Umwelt - und Energiefragen. Dass die Menschen glauben, der rußverschmierte Mann mit dem Zylinder und Leiter bringe Glück, gehört zu den angenehmen Begleiterscheinungen des Berufs.

Ob auf der Straße oder beim Anklopfen, wo immer Schornsteinfeger wie Albers und Rademaker auftauchen, ernten sie und ihre Berufskollegen freundliche Gesichter, denn jedes Kind kennt den ganz in Schwarz gekleideten Mann, der mindestens einmal im Jahr das traute Heim aufsucht. „Von der Kundschaft hört man kurz vor dem Jahreswechsel noch mehr als sonst, dass man ein Glücksbringer ist.“ Manche verlangen sogar ein Küsschen! Daran ist derzeit natürlich nicht zu denken. Auch aus diesem Grund verteilt Michael Albers dann gerne mal einen kleinen Spielzeug-Schornsteinfeger.


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